21.10.2013 | Kuchen & Co.

Vesüß‘ dir den Montag: mit dem NYT Chocolate Chip Cookie

Auf der Suche nach dem perfekten Chocolate Chip Cookie bin ich schon lange. Und muss mir auf dieser Suche so langsam eingestehen: ich glaube es gibt ihn gar nicht.

Es gibt sehr viele köstliche Chocolate Chip Cookie Rezepte, aber jedes ist eben ein kleines bißchen anders. Und das macht seine Besonderheit aus.
Deswegen stelle ich euch hier heute nicht DAS absolute ultimative Cookie Rezept vor. Aber ein wirklich sehr gutes. Den New York Times Chocolate Chip Cookie.

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Allein die Tatsache, dass sich zu dem Suchbegriff über 200.000 Google-Ergebnisse finden lassen, spricht schon für die Bekanntheit dieses Rezepts. Ich glaube in den USA gibt es keinen Backblog, der diesen Cookie noch nicht nachgebacken hat. Und da ich mich bekanntlich gerne durch amerikanische Blogs inspirieren lasse, musste ich es einfach testen.

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Was ist nun so magisch an diesem Rezept?

Es werden zwei verschiedene Mehlsorten verwendet, im Original „Cake Flour“ und „Bread Flour“, was ich einfach in 405er und 550er übersetzt habe. Wieso?

405er ist in Deutschland das Standard-Backmehl, was ich, ehrlich gesagt, so gut wie nie verwende. Es schmeckt nach nichts und enthält eigentlich überhaupt keine Nährstoffe. Aber es lässt sich wunderbar damit backen und manchmal heiligt der Zweck eben doch die Mittel. Das 550er enthält schon etwas mehr Mineralstoffe. Es wird gern zum Backen von Brot verwendet und darin liegt auch seine besondere Eignung für diesen Cookie begründet. Dieses Mehl macht den Cookie etwas bissfester.

Und damit kommen wir auch schon zum eigentlichen Geheimnis des Rezepts – was wirklich kein Geheimnis mehr ist: der Teig muss mindestens 24 Stunden gekühlt werden.

Ich sag’s nochmal: muss!

Ich bin ein ungeduldiger Mensch, ganz ehrlich. Und ich konnte mir nicht vorstellen, welchen welt-, bzw. cookieverändernden Unterschied denn jetzt diese paar Stunden im Kühlschrank machen sollen. Ohhh, diese Ignoranz…

Ich habe also ein paar Cookies direkt aus der Schüssel gebacken. Ein leckerer Cookie, wirklich! Schön weich in der Mitte, nicht zu dick, nicht zu dünn, alles gut.
Dann habe ich am nächsten Tag den restlichen Teig in den Ofen geschoben. Woah! Ein hammermäßiger Cookie! Außen knusprig, leicht karamellig, genau die richtige Dicke und einfach rund sowohl in Form als auch im Geschmack.

Und wo wir gerade über die Form sprechen, ein weiterer Trick, den ich bisher verschmäht habe, ist die Benutzung eines Eisportionierers. Ich habe immer einen Löffel benutzt, um den Teig von der Schüssel auf’s Blech zu transportieren. Aber der Portionierer hilft, den Cookies eine gleichmäßige, gleichgroße, perfekt dicke Form zu verleihen.

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New York Times Chocolate Chip Cookie

240 g Mehl Type 405
240 g Mehl Type 550
1 1/4 TL Natron
1 1/2 TL Backpulver
1 1/2 TL Salz
283 g Butter
283 g brauner Zucker
240 g weißer Zucker
2 große Eier
2 TL Vanilleexktrakt
500 g Chocolate Chips (z.B. von Callebeaut, oder gehackte Schokolade von guter Qualität)

1. Beide Mehlsorten zusammen mit dem Natron, dem Backpulver und dem Salz in eine große Schüssel sieben.

2. Die Butter und beiden Sorten Zucker mit dem Handmixer auf hoher Stufe ca. 5 Minuten cremig rühren. Es sollte eine leichte, helle Masse entstehen.

3. Dann die Eier einzeln hinzufügen und zwischendurch gut unterrühren. Das Vanillearoma hinzugeben.

4. Die Ei-Butter-Masse nun zu der Mehlmischung geben und vorsichtig auf niedrigster Stufe unterheben, bis sich die Zutaten gerade miteinander verbunden haben.

5. Die Chocolate Chips unterheben, am besten Mit einem Löffel.

6. Der Versuchung wiederstehen, sofort Cookies zu backen und den Teig noch einmal probieren, bevor er für mindestens 24 Stunden in den Kühlschrank verschwindet. Dafür kann er in der Schüssel bleiben, sollte aber gut abgedeckt werden, damit er nicht austrocknet.

7. Backtag! Den Ofen auf 180°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Einen Eisportionierer benutzen, um gleichgroße Teigbällchen auf das Backblech zu legen. Dabei genug Abstand zwischen den Teigportionen lassen, damit die Cookies nicht ineinander backen.
Nach Wunsch noch mit etwas Meersalz bestreuen und dann für ca. 13 – 15 Minuten backen. Behaltet die Cookies im Auge, wenn sie am Rand braun und fest werden und in der Mitte noch fast roh, sind sie fertig!

8. Die Cookies aus dem Ofen und vom Backblech herunter nehmen, damit sie nicht nachbacken. Etwas auskühlen lassen und den ersten Cookie frisch aus dem Ofen genießen.

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Frisch aus dem Ofen schmecken die Cookies natürlich am Besten, wenn die Schokolade beim Anbeißen noch schmilzt, mhhhhh…
Am zweiten und dritten Tag verlieren die Cookies ein bißchen ihrer knusprigen Kanten, sind aber immer noch sehr lecker.

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Kommentare

Karin Anderson

20.11.2015 um 21:09 Uhr

Ich backe diese World’ Best Cookies auch öfters, sie sind wirklich sehr gut (obwohl du natürlich recht hast – es gibt eine Menge anderer, guter Rezepte). Bread Flour enthält übrigens nicht wirklich mehr Schalenanteile, es ist Mehl von sehr gluten-reichem Hochleistungsweizen.
Amerikanische Weizenmehle enthalten generell mehr Kleber als deutsche, deswegen mussten die Schöpfer des NYT-Cookies auch zu einer Mischung aus (sehr proteinarmem) Cake Flour und Bread Flour greifen, damit der Kuchen zart genug wird. In Deutschland kannst du ruhig nur 405-er Mehl nehmen, das liegt nämlich genau in der Mitte.
Am besten schmecken diese Cookes tatsächlich, wenn der Teig volle drei Tage im Kühlschrank ruhen darf – ich habe es ausgetestet.
LG aus Maine,
Karin

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