10.03.2015 | Fisch & Fleisch

Französische Landküche: Coq au Vin.

Ach ich und meine Phasen. Aktuell befinde ich mich in der Phase französische Landküche.  
Vielleicht habe ich zuviel Zeit auf Mimi Thorissons wunderbaren Blog Manger verbracht. Oder ich war zu häufig in meinem kleinen französischen Lieblingsrestaurant essen. Vielleicht ist auch meine Freundin Annalena von Nummer Fünfzehn für meine Frankreich-Lust verantwortlich, schließlich widmet sie sich den ganzen März dem Savoir Vivre. Wie es auch ist, die französische Landküche spricht mich gerade an wie keine andere.

coq au vin

Bodenständige Küche, einfache aber frischeste Zutaten, viel Geduld und Hingabe beim Kochen und stundenlanges Genießen mit Freunden bei ein paar Flaschen Landwein. Bekommt ihr da nicht Lust auf Coq au Vin, Crème Brûlée und Fromage? Wunderbar, denn heute feiern wir mit einem kleinen französischen Fest die Freude am Essen und Genießen.

coq au vin table

coq au vin tisch 
Eines der Rezepte, die ich schon gekocht habe, als ich noch gar nicht kochen konnte ist definitiv Coq au Vin.
Coq au Vin das klingt nach Finesse, komplizierter Zubereitung und Haute Cuisine. Ist aber von all dem das Gegenteil. 
Es ist Landküche at its best, excuse moi, comme il faut.
Es ist ein Rezept, das sich praktisch von alleine kocht. Keine exklusiven Zutaten, keine komplizierten Zubereitungstechniken, noch nicht mal eine geheime Zutat (wobei, da hätte ich was auf Lager…). Und trotzdem schmeckt es einfach bombastisch. 

Die Zutatenliste ist nicht lang, gerade deswegen lohnt es sich, für dieses Gericht nur beste Zutaten zu verwenden. Ein Label Rouge Hühnchen, guter Speck vom Metzger, Gemüse vom Markt, frische Kräuter. Und vor allem: ein guter Wein, am besten ein Burgunder, ist ein Muss. Bitte keinen Wein nehmen, der „sowieso weg muss“. 

Gegessen wird ebenfalls ganz unkompliziert aus einem großen Topf auf dem Tisch, von dem sich alle bedienen können. Und selbstverständlich darf das Fleisch auch von den Knochen geknabbert werden.
Muss es aber nicht, denn es ist so zart, dass es zerfällt.

coq au vin teller

coq au vin hähnchen

Die Tischdeko für unser französisches Landfest?
Eine Mischung aus rustikalem Holz, edlem Besteck und feinem Stoff. Ich mag diesen Kontrast und er spiegelt meiner Meinung nach die Philosophie der französischen Küche wieder. Nicht viel, aber davon nur das Beste.

Ich werde von meinen Lesern und Blogger-Freunden ja häufig gefragt, wo ich meine Requisiten hernehme. Stoffe, Bestecke, Untergründe. Die üblichen Tipps wie Flohmarkt oder Baumarkt sind dabei oft nicht wirklich hilfreich. 
Mein Tipp: im Ausland umschauen. Marken aus Schweden sind längst kein Geheimtipp mehr, wenn es um Design geht, die Belgier und Holländer haben das ebenfalls ziemlich gut drauf und, wen wundert’s, die Franzosen auch. 
Vor kurzem habe ich zum Beispiel eine neue Quelle für wunderschöne Küchentextilien aufgetan: Le Jacquard Français. Die französische Marke wurde mir auf der Ambiente in Frankfurt von einer dänischen Design-Firma empfohlen. Volltreffer!
Wunderschöne Servietten, Küchentücher und Tischdecken in hervorragender Qualität mit wirklich ausgefallenen Designs. Hergestellt in einer Weberei in einem kleinen Dorf in Lothringen. Da erscheinen vor meinem geistigen Auge direkt eifrige Weberinnen, die fleißig edle Stoffe spinnen aber in Gedanken schon überlegen, was sie abends auf den Tisch bringen. Coq au Vin nämlich.

coq-au-vin-kochtopf

Interessiert es euch, was bei mir neben dem Essen noch so auf den Tisch kommt? Wo Teller, Töpfe, Besteck und Textilien zu finden sind? Dann schreibe ich demnächst gerne mehr dazu, wenn ich wieder etwas besonders Schönes entdecke.

Übrigens: Für ein Coq au Vin wird traditionell eigentlich ein Hahn gekocht. Das etwas zähere Hahnenfleisch soll durch den Wein und das Schmoren um Topf zart gekocht werden. Wir sind verwöhnt und können deswegen direkt zu zartem Hühnerfleisch greifen. 
Die geheime Zutat von der ich gesprochen habe, ist übrigens ein Stück Zartbitterschokolade, das ganz zum Schluss untergerührt wird.
Na, traut ihr euch?

Coq au Vin
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Ingredients
  1. 8 Hühner-Unterkeulen
  2. 4 Hühner-Oberkeulen
  3. Mehl, Salz, Pfeffer
  4. 2 EL Butterschmalz
  5. 3 EL gewürfelter Speck
  6. 5 Schalotten
  7. 1 TL Tomatenmark
  8. 1 TL Puderzucker
  9. 1 EL Cognac
  10. 300 g festkochende Kartoffeln
  11. 4 Möhren
  12. 200 g Champignons
  13. 750 ml Rotwein
  14. je 5 Zweige Thymian und Rosmarin
  15. 2 Lorbeerblätter
Instructions
  1. 1. Die Hühnerteile abtupfen, dann vorsichtig die Haut abziehen (die wird beim Kochen labbrig und nicht lecker und muss deswegen weg). Die Hühnerteilen dann im Mehl wenden, überschüssiges Mehl abklopfen.
  2. 2. Die Schalotten schälen und vierteln. Die Kartoffeln schälen und vierteln, die Möhren schälen und in dicke Scheiben schneiden. Die Champignons putzen. Die Kräuter waschen und trocknen.
  3. 3. Den Rotwein öffnen und einen Schluck testen, schließlich wollen wir wissen, ob er auch unseren Ansprüchen zum Kochen genügt.
  4. 4. Den Speck in einem großen Topf oder Bräter ohne Fett auslassen. Wenn er knusprig ist herausnehmen und abtropfen lassen. Dann das Butterschmalz im Topf erhitzen und die Hühnerteile darin goldbraun anbraten. Herausnehmen und beiseite stellen. Die Schalotten im Topf glasig dünsten, herausnehmen und auf einem Teller beiseite stellen.
  5. Das Tomatenmark kurz im Topf anrösten, dann die Möhren und Kartoffeln dazu geben. Etwas Puderzucker darüber streuen und das Gemüse ordentlich anrösten.
  6. 5. Die Schalotten und den Speck wieder in den Topf geben. Die Hähnchenteile auf das Gemüse legen und alles mit 1 EL Cognac ablöschen. Nun den Rotwein und die Kräuter dazugeben.
  7. Für ca. 45 Minuten bei mittlerer bis niedriger Temperatur schmoren lassen.
  8. Wer mag, fügt ganz am Schluss ein Stück Zartbitterschokolade mit sehr hohem Kakaoanteil hinzu. Am nächsten Tag schmeckt der Coq au Vin übrigens noch besser.
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Kommentare

Meeta

11.03.2015 um 14:33 Uhr

Sensationell! I’m loving it. Coq au Vin ist eine meine Lieblings Gerichte. Im Sommer mache ich es oft mit Riesling und sommer Gemüse. Jetzt habe ich Appetit bekommen liebe Denise!

Denise

11.03.2015 um 20:11 Uhr

Thank you so much Meeta!
Vom „Coq au Riesling“ habe ich schon gehört, es aber noch nie selber ausprobiert.

Wenn du Appetit bekommen hast, habe ich ja alles richtig gemacht :)

Liebe Grüße,
Denise

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