Ich glaube dieses Jahr wird das Jahr der Reisen. Ich hab da ein gutes Gefühl, was das angeht. Heute reisen wir zumindest kulinarisch und auch nicht allzu weit in die Ferne. Aber für das Gute muss man ja bekanntlich auch nicht immer in die Ferne schweifen. Wir widmen uns dem Elsass, das ja nun wirklich nur einen Hopps über die Grenze von Deutschland entfernt ist. Und schon befinden wir uns mitten in der Region von Flammkuchen, Wein und Apfeltarte. Herzlich willkommen, nehmt euch ein Glas und genießt mit mir einen typischen Aperitif.
Flammkuchen, Galette, Friands, Tarte aux Pommes – all diese Köstlichkeiten haben wir dem Elsass zu verdanken. Und vor allem: die Elsässer Weine!*
Zwei meiner liebsten Dinge im Glas sind auch darunter: Crémant d’Alsace und Pinot Blanc. Mit den beiden habe ich uns einen herrlichen Aperitif mit Gougère und Flammkuchen zusammengestellt. Salut!
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Wein ist nach wie vor ein Thema, an das sich nicht jeder ran traut.
Aus Angst etwas falsch zu machen und von den geadelten Wein-Experten dafür getadelt zu werden. Wie bei jedem anderen Thema auch empfehle ich aber auch hier folgende Vorgehensweise: kopfüber rein ins Vergnügen. Learning by Doing Drinking.
Mit diesen Tipps macht euch das Entdecken von Wein sicher genau so viel Spaß wie mir.
- Traut euch ran an den Wein. Es gibt mittlerweile junge Winzer und Weingeschäfte, die euch nicht schräg angucken wenn ihr einen Pinot Blanc nicht von einem Chardonnay unterscheiden könnt.
- Kauft den Wein beim Weinhändler und nicht im Supermarkt (und erst recht nicht bein Discounter. Danke). Dort könnt ihr Probieren und ein guter Weinkenner weiß recht schnell, was euch schmeckt und steht eurer Wein-Entdeckungsreise mit Rat zur Seite.
- Gönnt euch was. Es muss nicht der Rotwein für 60 Euro die Flasche sein. Aber eben auch nicht der Wein aus dem Supermarktregal. Aus dem Alter, in dem wir uns eine möglichst günstige Flasche suchen, die uns möglichst schnell betrunken macht sind wir raus, nicht wahr? Wein ist Genuss und schon ab 8 Euro bekommt ihr einen ordentlichen Wein.
- Zusammen passt, was zusammen gehört. Wenn ihr nicht wisst, welchen Wein ihr zu einem Gericht trinken möchtet, denkt mal regional. Zu einer Elsässer Spezialität wie Flammkuchen passt natürlich auch ein Elsässer Wein. Zu einer italienischen Pasta ein Barolo aus Italien, zu kreativer frischer Westküsten-Küche ein kalifornischer Weißwein. Das ist kein Patentrezept, aber es ist simpel und funktioniert meiner Erfahrung nach gut.
- Wenn ihr etwas über Wein lernen wollt, oder einfach nur rausfinden wollt, was euch schmeckt, dann trinkt viel Wein. Irgendwann lernt man dann nämlich von ganz allein, einen Sauvignon Blanc von einem Chardonnay zu unterscheiden und plötzlich ist man doch zum Weinkenner geworden.
Da ich für mich schon rausfinden konnte, was mir schmeckt, möchte ich euch heute zwei Sorten vorstellen, die ich sehr gerne trinke.
Die Elsässer Weine.
Crémant hat bei mir den Prosecco und Sekt als Aperitif abgelöst.
Die eine Sache, die ihr über Crémant wissen müsst: er wird genau so hergestellt wie Champagner, heißt aber anders, weil er eben nicht aus der Champagne kommt. Er ist fruchtig und preislich eine sehr gute Alternative zum Champagner. Ich habe mittlerweile meine Freundinnen mit meiner Liebe zum Crémant angesteckt und auch im Restaurant bestelle ich ihn sehr gerne als Aperitif. Vielleicht kann ich euch ja auch zu einem Glas verführen. Ich bin mir sicher er schmeckt euch!
Ich kann euch zum Beispiel den Crémant d’Alsace AOC, Rémy Gresser sehr ans Herz legen. Schön trocken aber trotzdem fruchtig, genau wie ich es gerne mag.
Wer es gerne leicht und frisch mag, hätte am Pfaff Crémant Brut Blanc de Blancs seine Freude.
Pinot Blanc teilt sich zusammen mit Sauvignon Blanc und dem Südtiroler Kerner die Spitze meiner Lieblings-Weißweine. Ich mag keine Weißweine die, wie ich immer höchst professionell zu sagen pflege: plätschern.
Wenn ich Wasser trinken will, dann trinke ich Wasser. Ich mag Weißweine, die ein bißchen was an sich dran haben. Körperreich sind. Gleichzeitig dürfen sie für meinen Geschmack nicht allzu viel Säure haben. Da ist der Pinot Blanc einfach genau richtig.
Richtig schön fruchtig ist zum Beispiel der Pinot Blanc d’Alsace AOC ‚Peter Weber‘ aus der Cave Vinacole de Hunawihr. Noch ein bißchen frischer ist der Pinot Blanc d’Alsace AOC, Albert Mann.
Soviel zur Theorie, jetzt öffnen wir die Flaschen und gehen in die Küche! Für mich gehört ein Wein zum gemütlichen Kochen nämlich genau so dazu, wie zu einem guten Essen.
Crémant d’Alsace mit Gougères zum Aperitif.
Richtig lecker wird es nämlich, wenn ihr die Weine mit kleinen Köstlichkeiten kombiniert.
Der Crémant ist mein Favorit zum Anstoßen mit kleinen herzhaften Häppchen. Passend zum Crémant d’Alsace habe ich eine elsässiche Spezialität gemacht, die ich sehr gerne mag: Gougères.
Kennt ihr Gougères?
Das sind herzhafte Windbeutel mit Käse, meistens Gruyère. Ich weiß gar nicht mehr, wo ich diese kleine Köstlichkeit kennen gelernt habe, aber zum französischen Aperitif gibt es meiner Meinung nach nichts besseres. Sie sind luftig, wie Windbeutel eben sein müssen. Innen leicht cremig durch den Brandteig und für das richtige Aroma sorgt kräftiger Gruyere. Sie passen perfekt zu einem Glas Crémant d’Alsace. Als Aperitif vor einem großen Festmahl oder als kleiner Snack am Abend.
Die Herstellung von Gougères ist nicht ganz einfach. Der Brandteig kann ganz schön trickreich sein. Aber mit einem Glas Crémant in der Hand geht euch die Herstellung bestimmt ganz leicht von der Hand. Ich habe selbst mehrere Anläufe gebraucht, bis die Gougères schön rund aus dem Ofen kamen. Und selbst dann sind sie nach einiger Zeit eingefallen. Tut dem Geschmack aber nicht weh.
Pinot Blanc zum Flammkuchen mit Apfel und Brie.
Flammkuchen hingegen kennt jeder. Trotzdem konnte ich nicht anders, denn Flammkuchen stehen wie kein anderes Gericht für das Elsass. Der Klassiker wird traditionell ja mit Crème Fraîche, Zwiebeln und Speck zubereitet.
Meine Flammkuchen-Variante wird mit geschmorten Äpfeln, Thymian und Brie belegt, was absolut herrlich zum Pinot Blanc passt. Die leicht karamellisierten Früchte, der Käse, die Walnüsse, all das sind die perfekten Begleiter zum Pinot Blanc. Ich finde ein Flammkuchen mit einem Glas Wein ist ein wunderbares Freitagabend-Essen. Um auf das Wochenende anzustoßen und sich etwas zu gönnen. Es geht unglaublich schnell, ist aber trotzdem etwas besonders Feines.
Ich hoffe unser kleine Aperitif hat euch gefallen!
Wer gerne einen der Weine probieren möchte, kann sie hier finden:
Crémant d’Alsace AOC, Cave de Pfaffenheim – www.weinstrasseadolph.de
Crémant d’Alsace AOC Rémy Gresser – www.weingood.de
Pinot Blanc d’Alsace AOC, Cave Vinicole de Hunawihr, Peter Weber –www.weinvorteil.de
Pinot Blanc d’Alsace AOC, Albert Mann – www.vinaturel.de
Und hier kommen natürlich noch die Rezepte. Viel Freude damit!
- 125 ml Wasser
- 125 ml Milch
- 113 g Butter
- 1 Cup Mehl
- 4 Eier
- 1 Eigelb
- 150 g Gruyere, gerieben
- je 1 Prise Pfeffer und Muskat
- 1. Den Ofen auf 220 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen
- 2. Einen kleinen Topf mit dem Wasser, der Milch und der Butter zum Kochen bringen. Den Topf von der Herdplatte ziehen und das Mehl einrühren.
- Den Topf zurück auf den Herd stellen und den Teig unter ständigem Rühren erhitzen, bis er fest wird und sich vom Topfrand löst. Den Brandteig in eine Schüssel geben und lauwarm auskühlen lassen. Dann die Eier nacheinander dazu geben und den Teig nach jedem Ei mit dem Handmixer verrühren. Zum Schluss den geriebenen Käse und die Gewürze dazu geben.
- 3. Den Teig entweder mit einem Spritzbeutel oder einem kleinen Teelöffel etwa Walnussgroß auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben. 5 Minuten backen, dann den Ofen auf 180 °C runter drehen und die Gougères 20 Minuten backen bis sie goldgelb sind und schön aufgegangen sind. Sofort servieren, da sie relativ schnell wieder einfallen.
- 180 g glutenfreie Mehlmischung
- 35 g Reismehl
- 35 g Maismehl
- 140 ml Wasser
- 4 EL Olivenöl
- 200 g Schmand
- 150 g Brie
- 2 kleine Äpfel
- 1 TL Butter
- 2 rote Zwiebeln
- 50 ml Rotweinessig
- 3 TL Zucker
- 1 EL Olivenöl
- 1 Bund Thymian
- 40 g Walnüsse
- 1. Die Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben und mit den Knethaken zu einem geschmeidigen Teig kneten. Evtl. noch etwas Wasser hinzugeben. Den Teig auf einem Stück Backpapier oval sehr dünn zu 2 Flammkuchen ausrollen.
- 2. Den Ofen auf 250 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
- Den Apfel entkernen, in dünne Scheiben schneiden. Die Butter in einer Pfanne erhitzen und die Apfelscheiben darin kurz anbraten.
- Die rote Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Das Olivenöl in der Pfanne erhitzen und die Zwiebelringe darin anbraten. Mit dem Zucker bestreuen und karamellisieren lassen. Dann mit dem Rotweinessig ablöschen, ein paar Thymianzweige dazugeben und die Flüssigkeit einkochen lassen.
- 3. Den Schmand mit etwas Salz, Pfeffer und Thymianblättchen abschmecken. Dünn auf den ausgerollten Flammkuchenteig streichen. Dann die karamellisierten Zwiebeln und die Apfelscheiben darauf legen. Den Brie in Scheiben schneiden und darauf legen. In den vorgeheizten Ofen schieben und ca. 10 – 15 Minuten backen bis der Boden knusprig ist und der Brie schmilz. Heraus nehmen, mit frischen gezupften Thymianblättern und gehackten Walnüssen bestreuen und mit einem Glas Pinot Blanc genießen.
Kommentare
Alena
9.03.2016 um 07:55 Uhr
Liebe Denise,
das ist ein toller Artikel mit sooo leckeren Rezepten! Der Flammkuchen sieht traumhaft aus. Deine Fotos sind sooo wunderschön! Und: ich liebe Crémant auch sehr :)
Viele Grüße,
Alena
Denise
9.03.2016 um 08:01 Uhr
Hallo Alena,
vielen Dank, freut mich dass er dir gefällt!
Prost ;)
Liebe Grüße,
Denise
Maren
9.03.2016 um 09:30 Uhr
Liebe Denise, mir läuft das Wasser im Mund zusammen! Gougères stehen schon ganz lange auf meiner Will-ich-auch-mal-backen-Liste – mit deinem Rezept könnte ich es nun endlich wagen! Auch die Kombination mit dem Crémant d’Alsace d’Alsace stelle ich mir köstlich vor! Wie war das noch? Kein Wein vor Fünf Uhr? Egal, irgendwo auf der Welt ist es doch bestimmt gerade Fünf!… In dem Sinne: A ta santé!
Denise
9.03.2016 um 09:35 Uhr
Hallo Maren,
ohhh die Gougères musst du unbedingt ausprobieren, die sind so lecker :)
Und ein Crémant zum Brunch – warum nicht :)
Liebe Grüße,
Denise
Claudia
9.03.2016 um 10:09 Uhr
Ein ganz toller Artikel! Hat mich jetzt richtig angefixt! Vor allem der Flammkuchen klingt genau nach meinem Geschmack, und dann auch noch glutenfrei, suuper!…und da ich sooo selten Alkohol trinke, hab ich jetzt mal wieder richtig Lust auf Wein. Gerade zum Essen mag ich das sehr gerne, dann ist er für mich auch verträglicher. Dieser Flammkuchen – reicht der für zwei sehr gute Esser? Eher nicht, oder?
Liebe Grüße, Claudia
Denise
9.03.2016 um 20:42 Uhr
Ganz lieben Dank Claudia! Freut mich dass ich dir Lust darauf machen konnte.
Der Flammkuchen sollte schon für zwei Personen reichen. Sind zwei große Stück.
Liebe Grüße,
Denise
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