14.10.2014 | Kuchen & Co.

Kürbis-Zupfkuchen

Das war eine gute Idee! Der Quarkmasse in russischem Zupfkuchen mit Kürbis einen knall-orangen Anstrich zu verpassen.
Allein die Farben! Orange und Schwarz.
Und erst der Geschmack! Schoko-Gewürz-Teig, süßer Kürbis, saftige Füllung, alles zusammen ein Traum!

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Ich bin schon ein bißchen stolz auf dieses Rezept, weil ich nichts vergleichbares im Netz gefunden habe.
Das ist für mich wie Weihnachten: ein Rezept entwickeln, dass es wirklich noch nicht gibt.
Meistens läuft das nämlich so ab:
Oh ich hab eine geniale Idee! Wie wäre es, Macarons in kleine Mini-Hamburger zu verwandeln?

Zack, zwei Wochen später erscheinen Macarons-Hamburger in einer Food-Zeitschrift.

Oder ich denke mir:
Warum nicht mal einen Kuchen mit Aperol-Spritz tränken?
Aber dann merke ich, verdammt, die Idee war gar nicht von mir. Die hab ich letzens in einem Kochbuch gesehen. Mein trickreiches Gehirn wollte mir diese Idee einfach als meine eigene verkaufen. Listiges Ding. 

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Ein Rezept, das es noch nicht gab, ist nämlich gar nicht so leicht zu finden.
Das ist ein bißchen wie die Suche nach dem heiligen Gral. Ohne Indiana Jones. Man weiß nicht ganz, wonach man sucht, man tappt in viele Fallen auf dem Weg (aka. explodierende Kuchen, Kuchenteig, der nicht fest werden will, geschmackliche Katastrophen), aber man weiß, am Ende erwartet einen eine Offenbarung.

Das Rezept war also nicht nur vollkommen neu, es war auch mein allererster Versuch mit einem Zupfkuchen.
Und das, obwohl Zupfkuchen eigentlich ein Kuchen aus meiner Kindheit ist.
Meine Mama behauptet von sich selbst, überhaupt nicht backen zu können. Deswegen gab’s bei ihr meist Backmischungen oder tiefgekühlte Kuchen. Ach, in den 90ern war das alles noch erlaubt.
Der Russische Zupfkuchen aus dem Pappkarton schmeckte mir jedenfalls hervorragend. Aber irgendwie blieb der Kuchen lange Zeit nur eine Erinnerung. Bis ich ihn letztens in einem Café entdeckte und mir dachte es sei an der Zeit, diese Kindheitserinnerung mal aufleben zu lassen. Selbst gebacken, versteht sich.

Einziger Fehler dabei: Ich habe den Schoko-Zupf-Teig zubereitet wie einen Mürbeteig. Also mit sehr kalter Butter.
Das ist hier aber gar nicht nötig. Hier darf die Butter ruhig schön weich sein. Dann sehen die Zupf-Teigstücke auch nicht so komisch knubbelig aus, wie bei mir. Nun ja, nennen wir es mal rustikal. Selbst gemacht halt.

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Ich kann euch diesen Kuchen für die Herbstzeit nur wärmstens ans Herz legen. Es ist ein richtiger Eyecatcher auf jeder Kuchentafel oder der perfekte Begleiter für gemütliche Stunden auf dem Sofa.

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Kürbis-Zupfkuchen

200 g weiche Butter
150 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Ei
375 g Mehl
2 gestr. TL Backpulver
50 g Kakao
500 g Magerquark
100 g flüssige Butter
150 g Zucker
2 TL Vanilleextrakt
250 g Kürbispüree
3 Eier
2 TL Zimt
1 TL gemahlener Ingwer
eine Prise Muskat
eine Prise Salz

1. Den Ofen auf 170 °C (Ober. und Unterhitze) vorheizen. Eine Springform mit 26 cm Durchmesser einfetten und mit Mehl ausstäuben.

2. Für den dunklen Teig die weiche Butter mit 150 g Zucker, 50 g Kakao, Vanillezucker, 375 g Mehl, dem Backpulver und dem Ei zu einem glatten Teig verkneten. Für 30 Min. im Kühlschrank kühlen.

3. Dann die Quarkmasse vorbereiten. Den Magerquark abtropfen lassen und mit der flüssigen Butter, dem Zucker, Vanilleextrakt, dem Kürbispüree und den Eiern glatt rühren. Dann die Gewürze untermischen. Wer es gern würzig mag, darf hier ruhig etwas mehr verwenden.

4. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und ca. 2/3 von der Menge zu einem Kreis mit etwa 1 cm Dicke ausrollen. Den Teig als Boden in die Form legen und an den Rändern hochdrücken.

5. Nun die Kürbis-Quark-Masse auf den Teig geben und glattstreichen.

6. Den restlichen Teig ebenfalls ausrollen und mit den Händen in ungleichmäßige Stücke zupfen. Die Stücke auf der Quarkmasse verteilen und leicht eindrücken. Den Kuchen in den Ofen schieben und ca. 45 Minuten backen bis die Füllung fest ist, in der Mitte aber noch leicht wackelt.

Schmeckt warm gut, der Kuchen lässt sich aber auch wunderbar im Kühlschrank aufbewahren.

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…and then this happened…

Darf ich vorstellen? Russische Zupfkatze.

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Kommentare

Wie ein Kochbuch entsteht III: Mein persönliches Making of Seelenfutter vegetarisch | Schmeckt nach mehr

14.11.2014 um 07:02 Uhr

[…] (Übrigens, damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Ich äußere hier keine mittelmäßig subtilen Unterstellungen! Diese Ideen entstanden jeweils vollkommen unabhängig voneinander, so viel ist sicher. Als die Rezepte in den Blogs auftauchten, hatte ich die Ideen ja längst in den Rezeptlisten für das Buch fixiert. Und die wiederum waren nicht öffentlich zugänglich. Über die Erfahrung, dass es schwer ist,  wirkliche Rezeptneuheiten zu erfinden, hat Denise vom Blog Foodlovin’ neulich etwas ganz Ähnliches geschrieben.) […]

Kürbis-Zupfkuchen | Zum Kaffee dazu...

3.10.2015 um 18:19 Uhr

[…] Abgewandelt von Foodlovin‘ […]

Simona

16.10.2015 um 00:04 Uhr

Dieser Kuchen ist sowas von genial! Ich bin eigentlich kein Fan von Käsekuchen, aber der hat mir schon optisch so gut gefallen, dass ich ihn ausprobieren musste. Und er ist echt ein Traum! Hätte die Masse vor dem Backen und ohne Eier am liebsten pur gegessen *.*
Bei Punkt 2 hast du übrigens vergessen, den Kakao aufzulisten…auch wenn das eigentlich klar ist für den dunklen Teig :)

Denise

16.10.2015 um 11:04 Uhr

Vielen lieben Dank Simona :) Schön dass er dir so gut geschmeckt hat!
Und danke für den Hinweis…;)

Liebe Grüße,
Denise

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