Ich und Butter: eine Liebe auf den zweiten Blick. Ich hatte lange Zeit ein Butter-Trauma.
Mit etwa 5 Jahren war ich mit meinen Eltern auf dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt. Dort gab es genau zwei Dinge, die mich interessierten: Das Karussell und Poffertjes.
Nach etlichen Runden auf dem Pferd (meiner Lieblingsfigur beim Karussell) hielt ich mit leuchtenden Augen eine dampfende Portion Poffertjes in der Hand und konnte mich vor Vorfreude nicht zurückhalten. Vielleicht war es auch Gier. Ich konnte mich noch nie beherrschen, wenn es ums Essen ging.
Jedenfalls spießte ich mit der kleinen Holzgabel ein Stück auf und verschlang es ohne hinzusehen.
Sofort verzog ich das Gesicht, wie es nur ein Kind kann und ich fing an zu schreien: Trinken, trinken, trinken!
Statt auf ein Stück warmen, süßen Pfannkuchen hatte ich auf ein Stück reine Butter gebissen, die von Form und Farbe genauso aussah, wie ein kleiner runder Poffertjes.
Dieses Erlebnis war dafür verantwortlich, dass ich die darauf folgenden 15 Jahre eine Butter-Phobie hatte.
Heute sieht das zum Glück anders aus. Ich habe den Geschmack an Butter wiedergefunden. Heute kann mich gute Butter sogar richtig begeistern!
So nehme ich guten Gewissens an der Lurpak-Blogparade teil und versöhne mich in meinem Beitrag mit der Kombination aus Pfannkuchen und Butter.
Ein Butterbrot, dick mit kalter Butter bestrichen, bekomme ich selbst heute noch nicht runter.
Eine ganz andere Sache ist es jedoch, wenn das Brot warm und die Butter weich ist. Da kann ich nicht widerstehen! Ist die Butter dann noch gesalzen, bin ich im Genuss-Himmel. Und auch auf Pancakes ist ein Stück geschmolzene Butter die absolute Krönung. Das gleiche gilt auch für warme Croissants, Steak oder Kartoffeln. Aber heute geht’s um Pancakes!
Im Gegensatz zu meiner Liebe zu Butter reicht meine Liebe zu Pfannkuchen sehr weit zurück. Als Kind habe ich mich immer gefreut, wenn ich meine Pfannkuchen selbst mit Nutella, Honig, Marmelade oder Zimt und Zucker bestreichen durfte.
Mit knapp zwei Jahren verschlang ich mit großer Leidenschaft Marmeladen-Pfannkuchen im Urlaub auf Formentera. Wenige Jahre später entdeckte ich in den USA die amerikanische Variante der Pfannkuchen, die fluffigen Pancakes, für mich. Liebe auf den ersten Biss (…klingt nach einem schlechten Twilight-Film)!
Im Laufe der Zeit haben amerikanische Pancakes den klassischen Pfannkuchen ihren Rang als mein Lieblings-Soulfood abgelaufen.
Vielleicht, weil sie sich so wunderbar stapeln lassen und immer bildreif aussehen.
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass man von den kleinen Pancakes mehr essen kann.
Ich vermute, es liegt an ihrer Fluffigkeit, denn meine Vorfreude auf einen Pancake steigt mit seiner Dicke. Ich glaube, deswegen haben auch Poffertjes damals so einen großen Reiz auf mich ausgeübt.
Heute möchte ich auch mein inneres Kind mit einer Pancake-Party davon überzeugen, dass die Kombination aus Pfannkuchen und Butter überhaupt nicht mehr eklig, sondern verdammt lecker ist.
Ich hätte mindestens 10 verschiedene Pancake-, Pfannkuchen-, Crêpe- oder Galette-Varianten auf den Tisch bringen können. Zum Schluss habe ich mich für drei Varianten entschieden, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Da hätten wir den Bananen-Hirse-Pancake, der mich mit seinem intensiven Bananen-Geschmack an Urlaub erinnert. Bananen-Pfannkuchen sind für mich unwiderruflich mit Nutella verbunden. Also habe ich die Nutella kurzerhand selbst gemacht.
Außerdem habe ich einen Klassiker zur Pancake-Party eingeladen: Blaubeer-Pancakes. Mit Buchweizenmehl. Blueberry-Buckwheat-Pancakes gehören wohl zum Repertoire jeder amerikanischen Hausfrau und stehen auf der Karte in jedem American Diner wie Burger und Pommes. Deswegen werden sie auch ganz klassisch mit Ahornsirup gekrönt. Eine unschlagbare Kombination.
Und auch meiner aktuellen Lieblingsnuss, der Haselnuss, habe ich ein Pancake-Rezept gewidmet. Die herben Nüssen in Kombination mit einer selbstgemachten, süß-säuerlichen Chia-Beeren-Marmelade – ein Kracher!
Die drei Rezepte sind absolut typisch für mich und meine Küche.
Kein Weißmehl, dafür leckere vollwertige Mehlsorten wie Teff-, Reis- und Buchweizenmehl. Wenig Zucker, dafür Süße aus Ahornsirup und Früchten.
Und Butter. Viel Butter. Vernunft und Genuss in einem. Ganz ohne Verzicht. Hammer-lecker!
Denn auch wenn ich beim Kochen hin und wieder gerne auf gesunde Alternativen zurückgreife, Butter habe ich aus meiner Küche keinesfalls verbannt.
Ob zum Anbraten von Spiegeleiern, für einen warmen Apple-Crumble oder einen knusprigen Tarte-Boden – manchmal finde ich Butter einfach geil! Wenn das mein 5-jähriges Ich wüsste…
Ende letzten Jahres habe ich Premium-Butter für mich entdeckt und mich durch verschiedene Süßrahm- und Rohmilchbutter-Sorten probiert. So bin ich auch auf die dänische Lurpak-Butter aufmerksam geworden, die erst seit November letzten Jahres in Deutschland erhältlich ist. Lurpak-Butter besteht aus reiner Sahne, ist deswegen besonders cremig, und hat einen geringen Wassergehalt, was sie perfekt zum Braten macht. Sie ist auch als gesalzene Variante erhältlich, die mir persönlich noch besser schmeckt.
Deswegen beantworte ich auch gerne ein paar Fragen zum Thema Butter und Genuss, die Lurpak* mir gestellt hat.
*Werbung
1. Auf dem Markt, direkt vom Bauern oder im Supermarkt – Wo kaufst du deine Lebensmittel am liebsten ein?
Am liebsten würde ich jeden Tag stundenlang mit einem Bastkorb über den Düsseldorfer Carlsplatz schlendern und eine Leckerei nach der anderen auswählen. Im Alltag kaufe ich hingegen sehr gerne beim türkischen Gemüsehändler um die Ecke ein. Aber auch einige Supermärkte haben es mittlerweile geschafft, das Einkaufen dort zu einem angenehmen Erlebnis zu machen. Auch hier schlendere ich am liebsten in aller Ruhe durch die Gänge und entdecke Neues und Ausgefallenes.
2. Fremde Kulturen, fremde Küchen – Wo und wie begibst du dich am liebsten auf kulinarische Entdeckungsreise?
Egal wohin ich reise, ob in die Nachbarstadt oder ans andere Ende der Welt, ich entdecke immer etwas, was es zuhause nicht gibt und ich deswegen unbedingt mitnehmen muss. Was ich auf Reisen besonders liebe: Speisekarten lesen. Auch wenn ich in einem Restaurant nicht essen gehe, wenn es mich anspricht, muss ich einfach stehen bleiben und die Karte lesen.
3. Nach Rezept oder einfach drauf los? Wie kochst du am liebsten?
Ich koche schon gerne nach Rezept, aber nach einem, das ich mir selbst zuvor genauestens ausgedacht habe. Ich habe meistens irgendeine Idee im Kopf, schreibe sie als Rezeptentwurf runter und probiere dann beim Kochen aus, ob auch alles so klappt, wie ich mir das gedacht habe. So entstehen die tollsten Dinge (wie z.B. diese Pancakes).
4. Was bedeutet es für dich ein Food Lover zu sein?
Eine passendere Frage hätte es gar nicht geben können, schließlich heißt mein Blog Foodlovin‘.
Ganz klar, Food Lover zu sein heißt für mich, Essen in allen Facetten zu genießen. Ob der gesunde grüne Smoothie, das opulente 6-Gänge Menü oder einfach nur ein Rührei in Butter gebraten. Letzten Endes heißt es auch, dass man praktisch 24 Stunden am Tag ans Essen denkt, bzw. Nachts sogar davon träumt.
Morgen geht die Blogparade bei Küchenchaotin Mia weiter. Süß, herzhaft, Frühstück, Dessert? Ich bin gespannt, was sie uns zaubert.
- 180 ml Mandelmilch
- 2 Eier
- 60 g Butter
- 140 g Buchweizenmehl
- 2 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 1 Messerspitze Vanillemark
- 1 Prise Zimt
- 100 g Blaubeeren
- Ahornsirup
- Butter zum Braten
- 1. Die Butter in einer kleinen Pfanne schmelzen und beiseite stellen. Die Eier mit der Mandelmilch und dem Vanillemark in einer Rührschüssel verquirlen. Dann die leicht abgekühlte Butter unterrühren.
- 2. In einer zweiten Schüssel das Mehl mit dem Backpulver, Salz und Zimt vermischen. Zu den flüssigen Zutaten geben und locker unterheben. Es dürfen ruhig noch Klumpen zu sehen sein. Zum Schluss vorsichtig die Blaubeeren untermischen.
- 3. Etwa einen TL Butter in einer Pfanne erhitzen. Nach einander je eine Kelle Pancake Teig hinein geben und bei geringer Temperatur braten, bis die Oberseite Blasen wirft. Wenden und nochmals ca. 2 – 3 Minuten braten. Bei Bedarf mehr Butter hinzufügen. Im Backofen bei 60 °C (Ober- und Unterhitze) warmhalten. Mit Ahornsirup servieren.
- 2 sehr reife Bananen
- 2 Eier
- 40 g Butter
- 50 g Hirseflocken
- 60 g Teffmehl
- 120 ml Mandelmilch
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Zimt
- Butter zum Braten
- Nutella oder Haselnussmus
- 1. Die Bananen mit einer Gabel sehr fein zerquetschen. Die Butter in einem kleinen Topf oder Pfanne schmelzen, leicht abkühlen lassen. Die Banenen mit den Eiern, der Mandelmilch und der Butter in einer Schüssel verquirlen.
- 2. Die Hirseflocken mit dem Teffmehl, einer Prise Salz, Zimt und dem Backpulver vermischen. In die Schüssel mit den flüssigen Zutaten geben und locker miteinander vermischen.
- 3. Etwa einen TL Butter in einer Pfanne erhitzen. Nach einander je eine Kelle Pancake Teig hinein geben und bei geringer Temperatur braten, bis die Oberseite Blasen wirft. Wenden und nochmals ca. 2 – 3 Minuten braten. Bei Bedarf mehr Butter hinzufügen. Im Backofen bei 60 °C (Ober- und Unterhitze) warmhalten. Mit Nutella oder Haselnussmus servieren.
- 130 g gemahlene Haselnüsse
- 2 Eier
- 40 g Butter
- 200 ml Haselnussmilch
- 50 g Reismehl
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Muskat
- 1 Prise Zimt
- 1. Die gemahlenen Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie anfangen zu duften. Abkühlen lassen.
- 2. In einer Rührschüssel die Haselnussmilch mit den Eiern verquirlen. Die Butter schmelzen und dazu geben.
- 3. Die abgekühlten Haselnüsse mit dem Reismehl, Backpulver, Salz, Zimt und Muskat mischen. In die Schüssel mit den flüssigen Zutaten geben und locker vermischen.
- 4. Etwa einen TL Butter in einer Pfanne erhitzen. Nach einander je eine Kelle Pancake Teig hinein geben und bei geringer Temperatur braten, bis die Oberseite Blasen wirft. Wenden und nochmals ca. 2 – 3 Minuten braten. Bei Bedarf mehr Butter hinzufügen. Im Backofen bei 60 °C (Ober- und Unterhitze) warmhalten. Mit Beerenmarmelade servieren.
Kommentare
Julia (mammilade)
1.04.2015 um 13:09 Uhr
Liebe Denise,
ich bin erst gestern auf deinen Blog aufmerksam geworden und konnte schlichtweg nicht aufhören, in deinem Archiv zu stöber!
So so toll hier! Da bleibe ich glatt mal…
Und zu deiner Pancake-Party würde ich auch kommen!
Aber Vorsicht, ich.bin.ein.groooßer.Butterfan! ;)
Liebe Grüße
Julia
Denise
1.04.2015 um 14:53 Uhr
Liebe Julia,
ja dann ganz herzlich willkommen bei mir :) Schön, dass du den Weg hierhin gefunden hast!
Du bist natürlich zur Pancake Party herzlich eingeladen :)
Viel Spaß beim Stöbern und Genießen!
Liebe Grüße,
Denise
trickytine
1.04.2015 um 15:44 Uhr
liebe denise,
diese ernährungstechnischen kindheitstraumata kenne ich nur zu gut (hatte ich mit roter beete. und sahnehering). bestimmt hast du deine innere, süße, kleine denise mit dieser buttrig-köstlichen pancake party wieder um den finger gewickelt. bei der kleinen, butterliebenden trickytine hat’s auf jeden fall geklappt! :)
herzliche grüße!
christine
Denise
1.04.2015 um 17:56 Uhr
Hallo liebe butterliebende Christine!
Schön dass ich sowohl die kleine als auch die große Trickytine mit meinen Pancakes begeistern kann :)
Ganz liebe Grüße,
Denise
Schreibe mir einen Kommentar
Dir hat mein Rezept gefallen? Du hast es nachgekocht und noch individuell verfeinert? Dann schreibe mir gerne einen Kommentar. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht und alle erforderliche Felder sind mit * markiert.