Sie war lange nicht da aber plötzlich kam sie mit einer Wucht zurück: die Lust auf einen richtig schokoladigen Brownie. Einer von der Sorte, der an den Fingern klebt, so dass man sie danach ablecken muss. Einer der nicht krümelt, sondern fest und saftig ist. So schwer in der Hand, dass man die Schokoladen-Menge schon erahnen kann.
Und dann meldete sich der Ehrgeiz, einen solchen Brownie auch mit gesünderen Zutaten zu backen. Etwas weniger Zucker, kein Mehl, keine Butter. Ich habe recherchiert und probiert und die ein oder andere verrückte Zutat in meine gesunden Brownies gemischt: Avocado, Süßkartoffeln, Kidneybohnen. Na was glaubt ihr, welche Geheimzutat war wohl die beste? Das Ergebnis hat mich wirklich überrascht…
Ach, Brownies.
Wie so oft sind die USA an meinem Maßstab für einen guten Brownie schuld (das gleiche gilt für Cookies, Spare Ribs, Chocolate Chip Mint Ice Cream und Caeser’s Salad). Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass wir Deutschen zu sparsam mit den Zutaten umgehen. Denn in einen guten Brownie gehören nunmal vor allem Schokolade, Butter, Zucker und Eier. Das war’s eigentlich schon.
Das Ergebnis sollte saftig sein, als wäre der Brownie nicht ganz durchgebacken. Trotzdem darf er nicht in den Fingern schmelzen. Schokoladig muss er natürlich sein und diese ganz besondere Konsistenz haben. Wenn der Brownie oben drauf ein bißchen rissig und knackig ist, fast wie bei einem Macaron. Was die Konsistenz angeht, kann man sie nur mit einem Wort beschreiben, für das es im Deutschen keine passende Übersetzung gibt (das sagt ja schon alles, oder?): fudgy.
Aber nochmal zurück zu den Brownie-Zutaten. Da ist man bei einem klassischen Brownie Rezept schnell bei einem Paket Butter, einer halben Tüte Zucker und einem Karton Eier. Ab und zu ist das ja kein Problem. Zum Geburtstag, wenn Freunde zu Besuch kommen, für eine Party. Aber wenn man den Brownie öfter backt, vielleicht um sich nachmittags davon ein kleines Stückchen zu gönnen, sind die kneifenden Hosen vorprogrammiert. Oder die Pickel im Gesicht oder der überstrapazierte Magen, ganz wie man eben auf zuviel Zucker und Fett reagiert.
Ich für meinen Teil war jedenfalls neugierig, wie man einen Brownie mit gesünderen Zutaten backen konnte. Vor allem der hohe Zuckergehalt missfällt mir. Mit dem Fett kann ich noch ganz gut leben, aber Zucker versuche ich wirklich zu meiden.
Auch für dieses Rezept wurde ich in den USA fündig. Denn so fett- und zuckerhaltig die einen Rezepte sind, desto gesünder sind die anderen. Ein Land der Extreme. Ganz oder gar nichts. Ich mag das. Es passt zu mir.
Ich habe vier verschiedene Rezepte getestet: Mit Süßkartoffeln, mit Kidneybohnen, eines mit Avocado, eins mit Avocado und Apfelmus. Das Ergebnis hat mich ehrlich gesagt überrascht…
Brownie mit Kidneybohnen – der Gewinner.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie überrascht ich war, aber das Rezept für Brownies mit Kidneybohnen war tatsächlich der Gewinner meines Brownie-Tests. Man schmeckt die Bohnen wirklich überhaupt nicht. Allerdings enthält dieses Rezept wieder verhältnismäßig viel braunen Zucker, was mir ein bißchen missfällt. Dafür ist es relativ fettarm. Das ist auf den Fotos übrigens der dreieckige Brownie. Ich habe ihn in einer rechteckigen Tarteforme gebacken, was sehr schön aussieht.
Brownie mit Süßkartoffel – der Verlierer.
So sehr ich Süßkartoffeln liebe, im Brownie waren sie nicht mein Fall.
Ich habe das bekannte Rezept von Deliciously Ella probiert und auch wenn ich ihre Rezepte sonst sehr gerne mag – der Brownie war nicht meins. Ich glaube das lag aber eher daran, dass mir die Datteln, die zur Süßung verwendet werden, zu vordergründig im Geschmack heraus kamen. Vielleicht gebe ich der Süßkartoffel im Brownie mit einem anderen Rezept noch mal eine Chance.
Brownie mit Avocado – der Gesunde.
Avocado, die Butter der Natur. Möchte man Butter gegen eine pflanzliche Zutat ersetzen, liegt Avocado wirklich nahe.
Ich habe zwei Brownies mit Avocado gebacken. Das erste Rezept enthielt zwei Avocados. Hier kam der Avocadogeschmack allerdings sehr stark durch und auch wenn ich Avocados liebe – das war nichts für mich.
In einem zweiten Rezept habe ich nur eine Avocado verwendet und zur Süßung etwas Apfelmus. Dieser Brownie war sehr lecker! Zwar ein bißchen mehr wie ein Kuchen, also weich und locker, als ein schwerer Brownie, aber trotzdem sehr lecker.
Auf den Fotos ist das der quadratische Brownie.
Die Rezepte für meine zwei Favoriten lasse ich euch heute hier, damit ihr euch selbst eine Meinung bilden könnt. Ich bin gespannt, welchen Brownie ihr besser findet!
- 425 g Kidneybohnen
- 3 Eier
- 200 g brauner Zucker
- 3 EL Rapsöl
- 1 TL Vanilleextrakt
- 55 g Kakaopulver
- 50 g gemahlene Mandeln
- ½ TL Backpulver
- 1 TL Instant-Kaffeepulver
- 150 g Zartbitterschokolade
- 1. Den Ofen auf 175 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Eine Brownieform fetten und mit Backpapier auslegen, so dass das Papier an zwei Seiten übersteht..
- Die Kidneybohnen zusammen mit dem Rapsöl im Mixer glatt pürieren. Die Eier, den Vanilleextrakt, und den Zucker dazugeben und nochmals mixen. In eine große Rührschüssel füllen.
- 2. Das Kakaopulver mit den Mandeln, dem Backpulver und dem Kaffeepulver mischen und zu den restlichen Zutaten in die Rührschüssel geben. Alles gut miteinander vermischen. 100 g von der Schokolade schmelzen und unterrühren. Die restliche Schokolade hacken und unter den Teig heben. Den Teig in die vorbereitete Form füllen und im vorgeheizten Ofen ca. 25 - 30 Minuten backen. Herausnehmen, vorsichtig aus der Form geben und auskühlen lassen. Wer mag, siebt etwas Kakaopulver über die Brownies.
- 1 Avocado
- 125 ml Apfelmus
- 125 ml Ahornsirup
- 1 TL Vanilleextrakt
- 3 Eier
- 55 g Kokosmehl
- 60 g Kakaopulver
- 1 Prise Salz
- 1 TL Natron
- 1. Den Ofen auf 175 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Eine Brownieform fetten und mit Backpapier auslegen.
- Die Avocado halbieren, den Stein entfernen und das Fruchtfleisch in den Mixer geben. Das Apfelmus, Ahornsirup und Vanilleextrakt dazugeben und alles glatt pürieren. Die Masse in eine grüße Rührschüssel geben und die Eier unterrühren.
- 2. Das Kokosmehl mit dem Kakaopulver, Salz und Natron mischen und mit in die Schüssel geben. Alles gut miteinander verrühren. Den Teig in die vorbereitete Brownieform füllen und ca. 20 – 25 Minuten backen.
- Wer mag siebt etwas Kakaopulver über die Brownies.
Kommentare
ané
16.02.2016 um 08:27 Uhr
Ha Kidneybohnen, das hab ich mir auch schon mal überlegt aber es noch nie gewagt auszuprobieren, danke für das Rezept. Wenn dich der Zuckeranteil stört versuch doch mal den Zucker zu halbieren und Apfelmus zu nehmen wie im zweiten Rezept – oder meinst du der Teig wird sonst zu knätschig ;-)? lg
Denise
16.02.2016 um 11:36 Uhr
Einen Versuch wäre es auf jeden Fall mal wert! Man könnte auch Kokosblütenzucker statt braunem Zucker nehmen.
Und viel Spaß beim Ausprobieren :)
Liebe Grüße,
Denise
Ela
16.02.2016 um 10:15 Uhr
Wow, spannend :) Bei der Avocado hätte ich Angst, dass sie beim Backen eine komische Konsistenz bekommt. Aber wenn sie eh püriert wird.. Echt interessantes Rezept!
Liebe Grüße,
Ela
Denise
16.02.2016 um 11:35 Uhr
Mit der Konsistenz macht die Avocado nicht viel….wird halt schön saftig. Nur mit dem Geschmack muss man etwas aufpassen ;) Deswegen nur eine Avocado!
Liebe Grüße,
Denise
Tabea
16.02.2016 um 18:38 Uhr
Also die Idee mit den Kidneybohnen habe ich letztens auch irgendwo gesehen.
Gut, dass ich nie Brownies bekommen habe und daher nicht der Sucht verfallen bin – der Ausprobierbedarf hält sich also zum Glück in Grenzen, denn die Zuckermengen stören mich auch immer :D
Liebe Grüße
Denise
16.02.2016 um 18:56 Uhr
Hallo Tabes,
eine Chance solltest du den Brownies – auch mit viel Zucker – mal geben. Sonst verpasst du etwas sehr leckeres ;) Und die Zuckermenge kann man beim selber-backen ja ganz wunderbar anpassen.
Liebe Grüße,
Denise
Theresa
17.02.2016 um 10:42 Uhr
Liebe Denise,
die Kidneybohnen also ;) Auch wenn ich die Süßkartoffel-Brownies von Ella sehr gerne mag, ist mein liebstes Brownie-Rezept mit „Gemüse“ tatsächlich auch mit Kideybohnen und wartet bereits in der Blog-Pipeline! Diese Parallelen ;) Deine beiden Versionen sehen auf jeden Fall köstlich aus und ich befürchte, ich muss gleich erstmal ein bisschen Schokolade organisieren!
Ganz liebe Grüße aus Berlin zu dir!
Theresa
Denise
17.02.2016 um 13:45 Uhr
Hallo Theresa,
haha, na da bin ich auf dein Kidneybohnen-Rezept gespannt :) Mein One-Pot-Quinoa kommt dann auch bald mal ;)
Liebe Grüße,
Denise
Agnieszka
17.02.2016 um 17:57 Uhr
Liebe Denise,
jetzt hab ich ganz viel Lust darauf, sie auszuprobieren, denn Brownies hatte ich schon viel zu lange nicht mehr.
Wie viel Natron wird denn im Rezept mit den Kidneybohnen verwendet? Das steht in der Zutatenliste nicht dabei.
Grüße*Agi
Denise
17.02.2016 um 18:24 Uhr
Hallo Agi,
gar keins ;) War so drin, weil ich beide Rezepte gleichzeitig geschrieben hab ;) Kommt aber keins rein.
Liebe Grüße und viel Spaß beim backen,
Denise
Maike
20.02.2016 um 15:37 Uhr
Jippie, das klingt natürlich super! Da ich nächste Woche Brownies für ein Eis backen wollte, nehm ich doch gleich dein Bohnenrezept, das klingt großartig. Also vielen dank und ich bin gespannt! :)
Liebe grüße, maike
Denise
20.02.2016 um 16:27 Uhr
Ohhh Eis mit Brownies <3 Wie toll!
Das muss ich auch mal wieder machen.
Lass es dir schmecken!
Liebe Grüße,
Denise
Lena
22.02.2016 um 15:13 Uhr
Hallo Denise,
erstmal finde ich, dass das wirklich tolle Rezepte sind! Mich reizt vor allem das Rezept mit der Avocado und dem Apfelmus, das andere mit den Kindneybohnen enthält mir dann für einen „gesunden“ Brownie doch etwas zu viel Schoki und Zucker. :)
Zum zweiten Rezept wollte ich dich noch eben fragen, ob die Avocado denn als „Fettquelle“ für den Teig wirklich reicht?! Immer wenn ich bis jetzt „gesund“ gebacken habe, habe ich mir anhören müssen: „Das schmeckt man. Kein Wunder, wenn man ohne Fett backt“. Ist die Avocado ein ehrbarer Ersatz für die allseits heißgeliebte Butter? ;) Und lässt sich der Ahornsirup auch durch Agavendicksaft oder Honig ersetzen, oder sogar durch körnigen Süßstoff wie beispielsweise Xucker? :)
Hab noch einen schönen Tag und mach weiter so!
Liebe Grüße, Lena
Denise
22.02.2016 um 21:07 Uhr
Hallo Lena,
also was die Feuchtigkeit in den Brownies angeht reicht die Avocado auf jeden Fall. In dem Rezept, in dem ich zwei Avocados verbacken hatte, wurde es mir sogar schon zu fettig. Geschmacklich ist da natürlich schon ein Unterschied und manchmal geht einfach nichts über richtige Butter ;) Aber wenn man eine Alternative sucht, ist Avocado schon eine gute Sache!
Den Ahornsirup kannst du gut durch Agavendicksaft oder Honig ersetzen, wobei der Geschmack dann natürlich etwas anders wird, gerade beim Honig.
Mit einer festen Zuckerart kann ich nicht sagen, ob das Rezept noch funktioniert. Das müsstest du ausprobieren ;)
Liebe Grüße,
Denise
Februar Highlights 2016 | SchokoladenFee
29.02.2016 um 07:03 Uhr
[…] Schokoladige gesunde Brownies von Foodlovin‘ […]
Sina
3.03.2016 um 14:33 Uhr
Halle :) habe deine Bohnen – brownies gestern gemacht, habe aber kichererbsen verwendet . Hat auch super geklappt und geschmeckt!
Danke für das Rezept! :)
Liebste grüße , sina
Denise
3.03.2016 um 18:27 Uhr
Hallo Sina,
das ist ja klasse! Gut zu wissen dass es auch klappt :)
Liebe Grüße,
Denise
Johanna
31.05.2016 um 13:46 Uhr
Habe gerade das kidneybohnen- Rezept ausprobiert. Die Brownies sind superlecker und vor allem saftig. Allerdings musste ich die Brownies nochmals ins Rohr geben (insgesamt geschätzte 35 minuten), da sie ansonsten in der Mitte noch flüssig gewesen wären.
Werde das Rezept in Zukunft nochmals mit weniger Zucker ausprobieren, damit sie auch wirklich „gesunde“ brownies genannt werden können.
Danke für das tolle Rezept :-)
Liebe Grüße,
Johanna
Denise
1.06.2016 um 11:08 Uhr
Hallo Johanna,
toll dass sie dir schmecken! Und die Variante mit weniger Zucker würde mich auch interessieren!
Viele liebe Grüße,
Denise
Maras Wunderland
27.11.2016 um 08:00 Uhr
[…] Ursprungsquelle dieses Rezept heute hier dazu befragt: Denise von Foodlovin‘. Sie hatte schon verschiedene Rezepte hierzu getestet und das Ergebnis mit den Bohnen als das beste befunden. Darauf vertraue ich doch! […]
Yvonne
2.02.2018 um 21:57 Uhr
Hallo, ich habe das Rezept mit den Kidneybohnen ausprobiert und bin begeistert!!! Die Handhabung war einfach, sehr gut beschrieben, Mengenangaben haben gestimmt. ich habe das Kaffeepulver weggelassen, da nicht vorrätig, etwas weniger Zucker genommen, da ich es nicht so süß mag und hatte nicht genug Kakao (nur 40 Gr.) Alles hat trotzdem super funktioniert und schmeckt fantastisch! Danke dafür und LG Yvonne
Denise
5.02.2018 um 10:03 Uhr
Hallo Yvonne,
gute Idee, den Zucker zu reduzieren, das werde ich auch mal probieren :)
Liebe grüße,
Denise
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