Südtirol, was kann dieses kleine Fleckchen Erde zwischen München und Verona eigentlich nicht?
Traumhafte Landschaften, herzliche Menschen, süße Äpfel, köstlicher Käse, Apfelstrudel und dann ist da noch der Wein.
Südtiroler Weine DOC* sind einfach Weltklasse. Davon durfte ich mich bei einem wundervollen Dinner überzeugen, bei dem ich mich durch die sieben Weinbauzonen Südtirols gekostet und dabei köstliche Leckereien gegessen habe.
Dass bei einem Glas Wein oft die besten Ideen kommen, ist ja kein Geheimnis.
So habe ich mich bei einem Glas Vernatsch aus Meran einfach nach Südtirol geträumt und hatte vor meinem weinseligen Auge plötzlich einen Teller mit dampfenden Spinatknödeln vor mir. Mit dem Rezept zum Nachkochen und ein paar Wein-Tipps zum Genießen könnt ihr euch ebenfalls ganz schnell nach Südtirol träumen.
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Wein ist Poesie im Glas…
Ich finde Wein total spannend!
Das hab ich schon öfter geschrieben. Besonders spannend finde ich es, wenn es um die Kombination Wein und Essen geht. Wen wundert’s, ich finde alles spannend, was mit Essen zu tun hat. Welcher Wein passt wozu und warum?
Zugegeben, Veilchen, Lakritz, Terracotta, Wiesenblumen oder Sommerregen habe ich noch nie aus einem Wein heraus geschmeckt. Ich habe in den letzten 2 Jahren zwar schon einiges über Wein gelernt. Vor allem aber eines: Wer etwas von Wein verstehen will, der muss Wein trinken. Viel Wein.
Das ist keine trockene Wissenschaft (höhöhö). Selbst der feinste Gaumen will geschult werden.
Mein Weinwissen beschränkt sich also hauptsächlich auf: Schmeckt oder schmeckt nicht. Und die Südtiroler – die schmecken, das kann ich euch sagen!
Mein Aha-Erlebnis hatte ich diesen Sommer in Brixen, wo unser unbekannter Tischnachbar darauf bestand, Annalena und mich erst gehen zu lassen, wenn wir einen Eisacktaler Weißwein probiert hatten. Und was war der gut! Seitdem bin ich überzeugt.
Ich muss ganz ehrlich sagen: bevor ich Südtirol vor einem Jahr kennen gelernt habe, hatte ich die Südtiroler Weine DOC gar nicht auf dem Schirm.
Ich wusste, dass Österreich einige gute Sorten anbaut, kannte natürlich die berühmten italienischen und französischen Weinbauregionen, aber Südtirol?
Vernatsch, Kerner, Terlaner, Lagrein – alles bis dahin nie gehört. Mittlerweile habe ich einige neue Lieblingsweine entdeckt. Und entdecke immer weiter. Zuletzt bei einem herrlichen Abend bei Cornelia Poletto in Hamburg.
Zusammen mit Hendrik Thoma, Master-Sommelier, Weinblogger und wirklicher Wein-Experte habe ich an einem Abend die sieben Anbaugebiete entdeckt: Das Südtiroler Unterland, die Region Überetsch, Bozen, das mittlere Etschtal, Meran, das Vinschgau und mein geliebtes Eisacktal. Erfrischend locker und ungekünstelt erklärt Hendrik die Weine. Er hat verstanden, wie Wein-Genuss funktioniert. Dass es sowohl junge Weintrinker gibt, die einfach Spaß an Wein haben, aber auch die Weinkenner, die Wein sehr ernst nehmen.
Ich – und ich glaube da seid ihr ganz bei mir – gehöre zur ersten Gruppe.
Jetzt muss ich euch aber noch den Mund ein bißchen wässrig machen.
Aber zum Schluss gibt’s ja auch ein Rezept. Also darf ich, ja?
Okay, es gab Thunfischcarpaccio „Tuna Tonnato“, dazu einen meiner Lieblingsweine des Abends, ein Weißburgunder aus dem Vinschgau. Dann Polettos Hummercocktail mit einer meiner liebsten Rebsorten, einem Sauvignon Blanc aus dem Überetsch. Gefolgt von einem Risotto mit Steinpilzen und Blaubeeren und einem Glas Terlaner. Es ging weiter mit Tortelli mit Südtiroler Speck g.g.A. und Pecorino. Nach 4 Gläsern Wein und bei diesem Gang hatte ich auch die Idee, den Meraner von der Kellerei Burggräfler mit Spinatknödeln zu kombinieren. Beim Brasato vom Hirsch und geschmortem Salzwiesenlamm begleiten uns ein Blauburgunder und ein Lagrein. Zum Abschluss gibt es geeiste Haselnuss mit einem Gewürztraminer Passito aus dem Eisacktal.
Fast schon klar, dass mir dieser Wein besonders gut schmeckte, oder?
Aber jetzt seid ihr dran! Ihr habt Appetit und ich hab euch nicht vergessen.
Südtiroler Spinatknödel mit gebratenen Pilzen und Speck.
Dazu ein Glas Südtiroler Meraner DOC Schickenburg Graf von Meran 2014. Ein 100% Vernatsch. Veilchen, Sauerkirsch, Brotkruste, Bittermandel. Aber ihr wisst ja: schmecken muss er. Und das tut er zu den deftigen Spinatknödeln ganz wunderbar.
Das Rezept ist übrigens viel einfacher, als man denkt. Es lässt sich auch wunderbar mit glutenfreiem Weißbrot zubereiten. Knödel sind nämlich etwas, was uns Glutenintoleranten in Restaurants meistens verschlossen bleibt. Deswegen ist dieses Rezept gleich doppeltes Knödelglück für mich.
Lasst es euch schmecken und trinkt ein Glas für mich mit.
Welcher ist euer Lieblingswein?
- 150 g trockenes Weißbrot, glutenfrei, klein gewürfelt (oder Knödelbrot),
- 200 ml warme Milch
- 300 g frischer Blattspinat
- 1 EL Butter
- 1 Zwiebel
- 2 Zweige Petersilie
- 2 Eier
- 4 EL Mehl
- 1 EL Speisestärke
- Salz, Pfeffer, Muskat
- 150 g gemischte Pilze (z.B. Champigongs, Kräuterseitlinge, Shitake)
- 80 g Speckwürfel
- 3 EL Butter
- Salz und Pfeffer
- 1. Das Weißbrot in eine große Schüssel geben. Die Milch erwärmen und über das Knödelbrot gießen. Beiseite stellen und ziehen lassen
- 2. Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Den Spinat darin kurz blanchieren, dann abgießen und mit eiskaltem Wasser abschrecken. Gut ausdrücken und dann sehr fein hacken. Die Zwiebel schälen und würfeln. 1 EL Butter in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin anbraten. Den Spinat dazugeben. Kurz anbraten, dann beides in die Schüssel zum Knödelbrot geben. Mehl und Stärke hinzufügen. Die Eier verquirlen und zur Knödelmasse geben. Mit frisch geriebener Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen. Die Petersilie hacken und unterheben. Den Teig ca. 15 Min. ruhen lassen.
- 3. Währenddessen die Pilze putzen und in dünne Scheiben schneiden. Aus der Knödelmasse mit bemehlten Händen Knödel formen. Einen großen Topf mit Salzwasser zum Sieden bringen und die Knödel im heißen, nicht kochenden Wasser ca.15 Minuten gar ziehen lassen. Gut abtropfen lassen.
- 4.1 EL Butter in einer Pfanne erhitzen und die Pilze darin scharf anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und beiseite stellen. Den Speck in derselben Pfanne anrösten. Nochmals 2 EL Butter in der Pfanne erhitzen. Die Knödel kurz in der Butter schwenken. Mit den Pilzen servieren und den Speck darüber streuen.
Kommentare
Vicky
22.10.2015 um 12:53 Uhr
Die sehen echt super lecker aus. Mein Freund kann meine Liebe für Knödel leider nicht so verstehen. Hab sie aber auch noch nie selbst gemacht!
liebe Grüße,
Vicky / http://www.thegoldenbun.com/
Denise
22.10.2015 um 14:00 Uhr
Ach das freut mich dass sie dir gefallen.
Da verpasst dein Freund aber was, Knödel sind doch sowas köstliches, besonders in Südtirol ;)
Und wenn ich diese Knödel hin bekomme, dann schaffst du als Südtirolerin das bestimmt erst recht ;)
Liebe Grüße,
Denise
Annalena
22.10.2015 um 18:22 Uhr
Da kommt mir ja gleich wieder die Lust nach Südtirol zu fahren und ein paar Stunden in der Sonne mit einem köstlichen Wein zu verbringen – dazu vielleicht ein paar Spinatknödel oder ein bisschen Wild?
Alternativ dann auch nochmal ein Abend bei Cornelia Poletto in Hamburg. Hauptsache Wein aus Südtirol ist dabei!
Viele Grüße,
Annalena
Denise
22.10.2015 um 21:01 Uhr
Die Lust auf Südtirol ist immer da ;)
Bis es so weit ist begnügen wir uns einfach mit einem Glas Südtiroler Wein – ich bin ja wirklich seit dem Abend in Brixen der größte Fan :)
Liebe Grüße,
Denise
NEU! Rezepte der Woche: Deftig, einfach und genial: Spinatknödel - online kaufen 24
23.10.2015 um 13:53 Uhr
[…] einfachsten Gerichte sind meist die besten: Wie die Spinatknödel mit Pilzen und Speck von Foodbloggerin Denise Renée. Aber auch die anderen Foodblogger haben wieder fantastische Rezepte veröffentlicht. Lassen Sie […]
Kat
24.10.2015 um 01:15 Uhr
Hi denise,
Das sieht super lecker aus. Ich liebe österreichisches Essen.
Liebe Grüße,
Kat
Susanne
24.10.2015 um 11:47 Uhr
Tolles Rezept! Die Fotos sehen auch wunderbar appetitlich aus. Für wieviele Personen ist das Gericht gedacht? Kann ich als Vegetarierin den Speck gut weglassen?
Liebe Grüsse, Susanne
Denise
24.10.2015 um 20:49 Uhr
Hallo Susanne,
das Rezept ist für vier Personen.
Selbstverständlich kannst du den Speck weglassen. Du kannst auch die Pilze weglassen. Du kannst mit den Knödeln machen, was dir schmeckt ;)
Liebe Grüße,
Denise
Susanne
25.10.2015 um 08:03 Uhr
Danke dir, Denise!
Janine
25.10.2015 um 10:41 Uhr
Bei mir sind die Knödel gestern leider nichts geworden, sind im Wasser zerfallen. Vielleicht hab ich den Spinat zu wenig ausgedrückt? Oder das Weißbrot war zu frisch? Werde es nochmal probieren!
Denise
26.10.2015 um 10:14 Uhr
Hallo Janine,
oh das ist ja schade. Ja, man muss den Spinat wirklich gut ausdrücken und das Weißbrot muss gut trocken sein (am besten ist tatsächlich Knödelbrot).
Falls dir der Teig zu weich vorkommt, kannst du auch einfach etwas mehr Mehl hinzufügen.
Gutes Gelingen!
Liebe Grüße,
Denise
Lieblingshappen im Oktober | Reisehappen
30.10.2015 um 22:05 Uhr
[…] Spinatknödel mit Pilzen, da läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen, wenn ich es nur lese. Genauso geht es mir bei […]
Mary
8.08.2017 um 18:01 Uhr
Hallo! Sieht lecker aus, ich probiere es heute mal aus (einkaufen war ich schon ) an Stelle von Pilzen nehme ich pastinaken, Karotten und Kürbis mal gucken.. Ich freue mich schon schon!
Ich wollte aber eigentlich fragen (fürs nächste mal), womit könnte ich die Eier ersetzen?
Denise
11.08.2017 um 07:50 Uhr
Hallo Mary,
viel Glück ;)
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es ohne Eier funktioniert. Die Knödel würden auseinander fallen und man bräuchte ein komplett anderes Rezept.
Liebe Grüße,
Denise
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