Milano!
Vor kurzem war ich für zwei Tage in Mailand und habe so viel von der Stadt mitgenommen, wie ich konnte.
Ich war zur Design Week dort – dementsprechend war die Stadt eine lebendige Kunstgalerie, gespickt mit guten Restaurants und köstlichem Gelato. Mailand ist perfekt für einen Kurztrip.
Ich zeige euch in meinen Travel-Tips, was mir an der Stadt am Besten gefallen hat!
Kultur in Mailand.
Ich bin mal gemein und behaupte, kulturell gibt es in Mailand nicht sooo viel zu sehen. Behaupte übrigens nicht nur ich, sondern auch die Italiener selbst. Zumindest diejenigen, die nicht aus Mailand sind.
Jedenfalls nicht so viel Kultur und Geschichte wie in anderen italienischen Städten.
Mailand ist Leben, Business, Mode und Design.
Trotzdem gibt es in Mailand durchaus ein paar bedeutende historische Sehenswürdigkeiten.
Ganz vorne natürlich der gigantische Duomo, der Mailänder Dom. Er ist das Wahrzeichen der Stadt, ein beeindruckendes Bauwerk und die drittgrößte Kirche der Welt. Wer zum ersten Mal in Mailand ist, sollte sich den Blick vom Dach nicht entgehen lassen – unbedingt die Treppe nehmen, die Schlange hier ist deutlich kürzer. Die verbrannten Kalorien dürfen umgehend in Gelato umgewandelt werden!
Eines der schönsten Museen, in denen ich je war, ist die Pinacoteca di Brera.
Das barocke Gebäude mit einem wunderschönen Innenhof beherbergte Werke von Caravaggio (ich liebe seinen Umgang mit Licht und Schatten, so inspirierend!), Rubens, Tizian oder Tintoretto. Absolute Empfehlung meinerseits!
Und nicht zuletzt ermöglicht Mailand einen Blick auf das Letzte Abendmahl, das berühmte Gemälde von Leonardo da Vinci in der Kirche Santa Maria delle Grazie. Auch hier gibt es lange Schlangen, weswegen ich das Gemälde noch nicht mit meinen eigenen Augen gesehen haben.
Auch die Mailänder Scala, das Opernhaus, ist weltberühmt. Ich war bei meinem letzten Mailand-Besuch spontan in einer Vorstellung von Aida. Wirklich ein Erlebnis, das man mitmachen sollte, wenn man in Mailand ist!
Damit hätten wir die wohl wichtigsten kulturellen Sehenswürdigkeiten in Mailand abgehakt. Dementsprechend überfüllt sind sie leider auch. Ohne Ticket-Vorbestellung im Internet steht ihr da locker mehrere Stunden an. Ich habe sie mir bereits bei meinem ersten Mailand Besuch angesehen und mich deswegen diesmal ganz auf das konzentriert, was Mailand ausmacht: das Leben dort.
Der Dom und die Galleria Vittorio Emanuele II.
Das Touristische Herz der Stadt. Der Mittelpunkt.
Als erster Anlaufpunkt ist der Duomo genau das richtige. Wenn man hier aus der U-Bahn Station steigt und den gigantischen weißen Dom erblickt weiß man, man ist in Mailand.
Direkt vom Domplatz aus kann man die Galleria Vittorio Emanuele II betreten, eine Luxus-Galerie mit Shops von Gucci, Prada, Armani und Versace.
Unvergessen bleibt der teuerste Capuccino meines Lebens, den ich im Café Savini getrunken habe: 8 Euro. Und das war vor 9 Jahren. Als Studentin bin ich damals beinahe vom Stuhl gefallen. Aber auch wenn man keine Designer Handtasche sucht oder den teuersten Cappucino seines Lebens trinken möchte, die Architektur der Galleria ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Wunderschön!
Das Kunstviertel Brera.
Zugegeben, ich war zur Design Week in Mailand.
Dementsprechend fanden in der ganzen Stadt Ausstellungen statt. Aber auch während des restlichen Jahres bietet das Brera Design District jede Menge Gallerien, Antiquitätenläden und Design Shops. Die Restaurants und Cafés hier sind sehr gut.
Ich habe zum Beispiel eine Pause im Moleskine Café eingelegt. Abends wird Brera zum Ausgehviertel und die Straßen sind bis Nachts mit Menschen gefüllt.
Brera ist mein Lieblingsviertel. Man kann sich herrlich treiben lassen oder nur einen Cappucino in einem der zahlreichen Cafés genießen – langweilig wird es hier nie!
Luxusshopping in Mailand.
Wie ich oben schon geschrieben habe: Mailand ist Mode und hat nicht zu Unrecht den Ruf eines Shoppingparadieses. Direkt am Dom befindet sich das Kaufhaus La Rinascente. Vergleichbar mit einem Breuninger oder den Galerie Lafayette. Ein Highlight ist die Lebensmittelabteilung im obersten Stock. Hier kann man auch im Restaurant etwas essen oder einen Aperitivo genießen.
Noch mehr Luxus gibt es auf der Via Montenapoleone und der benachbarten Via Spiga. Auch wenn man nicht vorhat, hier etwas zu kaufen, lohnt sich ein Spaziergang über die Straßen.
10 Corso Como ist ein Concept Store in Brera, der Kunst, Mode, Design und ein Restaurant vereint. Ein Besuch lohnt sich wirklich, allein das Gebäude ist sehenswert.
Zwischen den großen Luxusmarken hat natürlich auch jede große Modekette ihre Filialen in Mailand. Das finde ich aber herzlich uninteressant, wenn ich ehrlich bin. Lieber entdecke ich unterwegs zufällig kleine Shops und Schuhläden.
Das Viertel Navigli.
Als ich vor fast zehn Jahren das erste Mal in Mailand war, habe ich einen kurzen Abstecher in das Viertel Navigli gemacht – und habe praktisch auf dem Absatz kehrt gemacht. Damals gefiel es mir überhaupt nicht. Ich fand es fast dreckig, uncharmant.
Diesmal gefielen mir die Straßen rund um den Naviglio Grande, dem ältesten Kanal Mailands, sehr gut. Es gibt viele Restaurants, Bars und kleine Galerien. Aber auch diesmal würde ich davon abraten, zu weit von den Hauptstraßen abzukommen. Dann wird es doch recht schnell wieder unschön.
Für eine Mittagspause am Kanal war es aber perfekt.
Einfach ein Risotto alla Milanese bestellen, ein Glas Wein dazu und die vorbei gehenden Menschen beobachten.
Eis essen in Mailand.
Früher war ich davon überzeugt, dass man in Italien mindestens drei Portionen Eis am Tag essen kann. Heute gebe ich mich mit einer zufrieden, aber die muss gut sein!
Was mich meist abschreckt sind die enormen Eisberge mit gigantischen Obststücken, die vor allem an touristischen Plätzen angepriesen werden. Ein Zeichen für wirklich gutes Gelato ist meiner Meinung: man sieht es nicht. Es wird nämlich in verschlossenen Stahlbehältern aufbewahrt.
Grom macht es genau so und obwohl es sich um eine landesweite Kette handelt, mit Grom macht man nie etwas falsch. Im Il Massimo del Gelato habe ich bei meinem ersten Besuch Sorbetto al cioccolato entdeckt. Schokoladen-Sorbet. Ohne Milch, ohne Ei, nur pure dunkle Schokolade. Unbedingt probieren!
Ein Muss in Mailand: Aperitivo
Wer meinen Blog länger liest weiß, ich liebe die italienische Tradition, den Abend mit einem Aperitivo zu beginnen. Und Mailand ist sozusagen die Wiege des Aperitivo.
Tolle Bars, die zum Aperitivo kleine Snacks anbieten, gibt es unzählige. Vor allem in meinem Lieblingsviertel Brera treffen sich die Mailänder nach der Arbeit zu einem Drink.
Wer etwas Besonderes möchte, genießt den Aperitivo über den Dächern der Stadt. Zum Beispiel im Ceresio 7. Hier kann meinen seinen Aperol Spritz am Rande eines Rooftop Pools genießen. Apropos Aperol Spritz: den trinkt man am besten auf der Terazza Aperol mit direktem Blick auf den Dom.
Ich hoffe ich habe euch Lust auf Mailand gemacht.
Die Stadt ist wirklich perfekt für einen kurzen Wochenendtrip.
Wenn ihr am Flughafen Malpensa ankommt, steigt ihr am besten direkt in den Malpensa Express. Der Zug bringt euch direkt in die Innenstadt. Innerhalb der Stadt ist das U-Bahn-Netz sehr gut ausgebaut und einfach zu benutzen.
Bringt auf jeden Fall bequeme Schuhe mit – das alte Kopfsteinpflaster spürt man mit jedem Schritt.
Wart ihr schonmal in Mailand?
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