Was gibt es bei euch an Heiligabend zu essen?
Ein traditionelles Essen mit Gans oder Pute? Kartoffelsalat und Würstchen?
Ihr habt noch keine Ahnung? Ich kenne das! In all dem Weihnachtstrubel während der Vorweihnachtszeit auch noch ein großes Weihnachtsmenü zu planen, kann eine ganz schöne Herausforderung sein.
Deswegen hab ich das für euch übernommen! Diese Woche zeige ich euch drei Gänge für ein festliches Weihnachtsmenü, das richtig edel aussieht und wirklich beeindruckt.
Wir starten mit der Vorspeise: Roter Rosenkohl mit Maroni-Püree, Ziegenkäse und Haselnussbutter.
Aromen, die zusammen einfach herrlich schmecken. Der rote Rosenkohl ist was Besonderes, sieht wunderschön aus und passt deswegen hervorragend zu einem festlichem Menü.
Um euch die Vorbereitungen für euer Weihnachtsmenü noch einfacher zu machen, habe ich euch eine kleine Schritt-für-Schritt Foodstyling Anleitung gemacht. Darin könnt ihr sehen, wie ihr einen richtig schönen Teller anrichtet, der aussieht wie im Restaurant.
Ich will allerdings ehrlich zu euch sein: an Heiligabend selbst gibt es bei uns Fondue.
Wie jedes Jahr seit vielen, wirklich sehr vielen Jahren. Ich glaube es gab mal ein Intermezzo mit mehrgängigem Menü, aber das hat sich irgendwie nicht richtig angefühlt.
Weihnachten ist eben ein Fest der Traditionen und ich bin sicher, ihr habt genauso eure langjährigen Traditionen, wie ich auch.
Aber am zweiten Weihnachtstag, da darf gekocht werden! Am zweiten Weihnachtstag würde ich das Menü, wie ich es euch diese Woche zeige, genau so servieren.
Es sieht unglaublich edel aus, liest sich schon auf der Speisekarte fantastisch (und eine handgeschriebene Speisekarte gehört unbedingt dazu) und ist wirklich gar nicht so schwer. Vieles lässt sich schon vorbereiten und mit meiner Schritt-für-Schritt Anleitung sehen eure Teller bestimmt genauso liebevoll arrangiert, wie ich es mit meinem auch im Sinn hatte.
Der Star in diesem Rezept ist der knackige rote Rosenkohl*.
Allein bei dem Anblick ist ein ohhhh und ahhhh bei euren Weihnachtsgästen zu hören. Ich dürfte nie auf die Idee kommen, meiner Familie gegarten Rosenkohl vorzusetzen. Da hat uns meine Oma leider vor vielen Jahren das klassische Trauma vom bitteren, zerkochten Rosenkohl beschert.
Aber seitdem ich zum weihnachtlichen Fondue einen rohen Rosenkohlsalat gemacht habe, ist der Rosenkohl in der kulinarischen Gunst meiner Familie stark gestiegen. Zum Fondue dieses Jahr schwebt mir ein Rosen-Cole-Slaw aus rotem Rosenkohl vor. Der wird sicher fantastisch aussehen!
Roter Rosenkohl ist eigentlich eine etwas trügerische Bezeichnung. Die Röschen sind durchaus grün, aber von einem satten Violett durchzogen. Die tolle Farbe behält er übrigens auch, wenn man ihn blanchiert oder brät. Alles versucht, aber für dieses Rezept gefiel mir der Biss der knackigen Rosenkohl-Blätter als Kontrast zu der samtigen Maronipüree und dem cremigen Ziegenkäse besonders gut.
* Ihr merkt schon, ich mach hier ein bißchen Werbung für Roten Rosenkohl.
Ist das nicht ein herrlich bunter Teller?
Der Rote Rosenkohl wird kurz in Haselnussbutter geschwenkt, das Maronipüree mit Orangensaft und Madeira verfeinert, der Ziegenkäse wird mit Datteln und Thymian zu Bällchen gerollt und für etwas Frische kommen noch ein paar Orangenfilets dazu.
Habt ihr Lust, diese luxuriöse Vorspeise auszuprobieren? Es ist wirklich nicht schwer, seht selbst.
Vielleicht konnte ich euch ja noch eine schöne Anregung für euer Weihnachtsmenü geben. Den Roten Rosenkohl bekommt ihr momentan übrigens bei Edeka und Globus und bei vielen Gemüsehändlern.
Am Mittwoch geht es mit dem Hauptgang weiter und ich verrate euch schonmal was: es wird herzhaft-schokoladig…
- Für 4 Personen
- 200 g gekochte Maroni
- 1 EL Zucker
- 70 ml Orangensaft
- 30 g Butter
- 1 Prise Salz
- 125 g Sahne
- 2 cl Madeira
- 120 g Roter Rosenkohl
- 50 g Haselnüsse
- 50 g Butter
- 120 g Ziegenkäsetaler
- 3 Medjool-Datteln
- 1 TL gehackter Thymian
- Salz und Pfeffer
- 2 Orangen
- frischer Thymian
- 1. Den Zucker in einem kleinen Topf bei geringer Hitze leicht karamellisieren lassen. Mit dem Orangensaft ablöschen und aufkochen lassen, so dass sich das Karamell im Orangensaft auflöst. Die Butter, den Madeira und die Maronen hinzufügen und in der Flüssigkeit anschwitzen. Alles in einen Mixer geben und zu einem glatten Püree mixen. Nach und nach die Sahne hinzufügen, bis das Püree eine cremige, aber nicht flüssige Konsistenz hat. Mit einer Prise Salz abschmecken und beiseite stellen.
- 2. Den Ofen auf 200 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Die Haselnüsse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben und im heißen Ofen ca. 10 Minuten rösten, bis sie anfangen zu duften und die braune Haut aufplatzt. Herausnehmen und in ein Küchentuch einwickeln. Das Tuch mehrmals gegen die Arbeitsplatte schlagen, so löst sich die braune Haut von den Nüssen. Die Nüsse herausnehmen und fein hacken.
- Den Roten Rosenkohl waschen und trocknen. Den Strunk abschneiden und die Blätter vorsichtig einzeln abzupfen.
- 3. Die Butter in einer kleinen Pfanne schmelzen und die gehackten Haselnüsse darin anbraten. Die Pfanne vom Herd nehmen und die Roten Rosenkohlblätter kurz einmal darin schwenken.
- 4. Die Datteln entkernen und zusammen mit dem Ziegenkäse und den Thymian in den Zerkleinerer geben. Kurz mixen aber nicht zu sehr pürieren, es sollten noch Dattelstückchen sichtbar sein. Die Masse mit Salz und Pfeffer abschmecken und zu Bällchen formen.
- 5. Die Orangen schälen und die Filets heraus schneiden. Nun die Teller anrichten. Dazu aus dem Maronipüree mit zwei nassen Teelöffeln Nocken formen. Abwechseln mit den Orangenfilet auf der Tellermitte verteilen. Die Roten Rosenkohlblättchen darauf verteilen, dann die Ziegenkäse-Bällchen dazwischen setzen. Die restliche Haselnussbutter außen herum träufeln und zum Schluss ein paar frische Thymianblätter über den Teller streuen.
Kommentare
Ela
14.12.2015 um 09:45 Uhr
Wow, das klingt ja mal wieder unglaublich!! Und roten Rosenkohl hab ich noch nie entdeckt… Hach, jetzt würde ich gern Weihnachten an deinem Esstisch verbringen ;)
Liebe Grüße,
Ela
Denise
14.12.2015 um 10:38 Uhr
Vielen lieben Dank :)
Freut mich, dass ich dir noch was neues zeigen konnte :)
Ganz liebe Grüße,
Denise
Nessa
14.12.2015 um 10:54 Uhr
Hallo liebe Denise!
Witzig, mir lief am Samstag beim Einkaufen auch der violette Rosenkohl über den Weg. :-) Allerdings wird daraus heute Abend noch einmal Dein fantastischer Salat aus rohem Rosenkohl.
Deine Vorspeise sieht auch klasse aus, allerdings mag ich den verflixten Kohl nicht mehr, so wie er nur das geringste bißchen gegart ist. =-O
Die Haselnüsse im Ofen zu rösten ist aber auch eine tolle Idee! Das funktioniert doch bestimmt auch mit allen anderen Nüssen und Kernen, die für so manches Rezept geröstet verlangt werden. Trocken in der Pfanne rösten ist bei mir nämlich immer eine Zitterpartie… ;-)
Ganz liebe Grüße
Nessa
Daniela
14.12.2015 um 11:28 Uhr
Liebe Denise,
das sieht mal wieder absolut phantastisch aus und jede der Komponenten trifft genau meinen Geschmack. Hätten wir uns dieses ja nicht ausnahmsweise für Kartoffelsalat mit Würstchen entschieden (muss leider bis 23.12. arbeiten), wäre das garantiert in mein Weihnachtsmenü gewandert. Wir brechen nämlich aus Zeitmangel dieses Jahr die Tradition, bei der ich immer ein dreigängiges Menü gezaubert habe. Vielleicht bookmarke ich mir das aber für nächstes Jahr – sieht wirklich wunderbar aus!
Hab eine schöne Adventszeit!
Liebe Grüße,
Daniela
Susanne
14.12.2015 um 11:33 Uhr
Das sieht toll aus! :)
Roten Rosenkohl habe ich letztens bei meinem Gemüsehändler gesehen! Das nächste Mal werde ich welchen mitnehmen!
Liebe Grüße Susanne
Melanie
30.12.2016 um 18:37 Uhr
Vielen Dank für das wunderbare Rezept, ich habe es heuer als Vorspeise zu Weihnachten für 11 Personen gekocht und alle waren begeistert wie gut die doch recht unterschiedlichen Komponenten zusammenpassen. Roter Rosenkohl war bei uns leider nicht zu bekommen, also gab es eine Mischung aus grünem Rosenkohl und fein geschnittenem Radicchio, zwecks der Farbe :) Die Mengen habe ich einfach hochgerechnet, das hat super funktioniert. Das wird es bestimmt nochmal wieder geben :)
Esther
25.12.2020 um 18:04 Uhr
Wir haben dieses Rezept gestern als Vorspeise zu unserem Weihnachtsmenu zubereitet. Es hat wunderbar geschmeckt und war leicht zubereitet. Roten Rosenkohl hatten wir leider keinen und haben den normalen grünen genommen.
Herzlichen Dank.
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