13.03.2019 | Kuchen & Co.

Tarte Tatin mit Äpfeln und Ahornsirup

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Der wohl unkomplizierteste Kuchen der Welt ist eine Tarte Tatin.
Ein bißchen unperfekt, an allen Stellen läuft klebriger Karamell herunter, vielleicht ist die Tarte hier und da sogar etwas auseinander gebrochen. Das Schöne an dieser Tarte: Das macht überhaupt nichts! Hier zählt der Geschmack, nicht das Aussehen. Und der ist einfach umwerfend. Warmer Ahornsirup-Karamell, butterweiche Äpfel und ein köstlicher Mürbeteig aus gesünderen Zutaten, einfach perfekt unperfekt! 

Tarte Tatin mit Ahornsirup

Tarte Tatin mit Ahornsirup

Tarte Tatin mit Äpfel und Ahornsirup

Tarte-Tatin mit Mürbeteig und Ahornsirup

 

Ein Makeover für die klassische Tarte Tatin

Die Tarte Tatin hat ja eine sehr schöne Entstehungsgeschichte.
Kennt ihr die Geschichte?
Die Legende besagt, dass zwei ältere Schwestern mit dem hübschen Nachnamen Tatin in einem kleinen Ort südlich von Paris ein Hotel betrieben, das am Wochenende gerne von den Städtern aus Paris bei einem Ausflug auf’s Land frequentiert wurde.
Ob es jetzt am Stress in der Küche oder dem höheren Alter der Schwestern lag, ist nich ganz klar, jedenfalls entstand die Tarte Tatin durch einen Unfall. Im Eifer des Gefechts vergass Stephanie, die zuständig für die Küche war, zuerst den Teig in die Backform zu legen sondern schichtete die karamellisierten Äpfel ohne Boden in die Form. Ehrlich, hätte mir auch genau so passieren können!
Einem cleveren Einfall ist es geschuldet, dass sie die Äpfel nicht einfach wieder aus der Form genommen hat, sondern den Mürbeteig einfach darauf gelegt und die Tarte somit verkehrt herum gebacken hat.
Der fertige Kuchen wurde einfach umgedreht, et voilá: Die Tarte Tatin war geboren.

Ihr Merkmal ist die süße Karamellschicht am Boden der Backform, die beim Stürzen über die warmen, weich gebackenen Äpfel läuft und die ganze Tarte in zuckersüßes Karamell taucht.
Oh mann, die Franzosen!

Wie immer habe ich einen Weg gesucht, das klassische Rezept der Tarte Tatin etwas leichter und moderner zu gestalten. 
Rezepte für gesünderen Mürbeteig habe ich mittlerweile einige, das war ein Leichtes. Und die typische süße Karamellschicht?
Habe ich einfach durch meinen geliebten Ahornsirup ersetzt.
Et voilá: Die Tarte Tatin 2019 à la Denise Renée war geboren.
Mein Nachname klingt leider nicht so schön wie Tatin, aber immerhin habe ich einen französischen Vornamen, was mich meiner Meinung legitimiert, dieser Tarte ein modernes Makeover zu verpassen!

Wie passend, dass ich mich für mein nächstes Ahornsiruprezept für eine französische Tarte entschieden habe.
Schließlich stammt Ahornsirup aus Quebec, dem französischen Teil Kanadas.
Ich war ja vor zwei Jahren in Quebec und kann sagen: es ist wirklich ziemlich französisch dort.

Apfel Tarte Tatin mit Ahornsirup

Apfel Ahornsirup Tarte

Gesündere Tarte Tatin mit Ahornsirup

 

Die Klassifizierung von Ahornsirup

Dort habe ich auch zum ersten Mal verstanden, was es mit der Klassifizierung von Ahornsirup auf sich hat.
Ich habe mich nämlich schon immer gefragt, was dieses Grad A oder Grad C auf den Flaschen bedeutet. 
Dass es irgendetwas mit Qualität zu tun hat, dachte ich mir schon.
Aber ist das eine jetzt besser als das andere und wo liegt nun tatsächlich der Unterschied?

Um das alles zu vereinfachen, gibt es seit kurzem ein neues System zur Klassifizierung. Jeder Ahornsirup, den wir kaufen können, besitzt Grad A.
Abstufungen gibt es hinsichtlich des Geschmacks und der Farbe.

  • Ahornsirup golden, fein-mild
  • Ahornsirup bernsteinfarben, mild-aromatisch (vorher Grad A)
  • Ahornsirup dunkel, fein-herb (vorher Grad C)
  • Ahornsirup sehr dunkel, kräftig

Jeder Ahornsirup hat seine ganz eigenen Stärken.
Ich zum Beispiel liebe den sehr dunklen, kräftigen Ahornsirup. 
Das liegt daran, dass ich das Aroma von Ahornsirup wirklich sehr sehr gerne mag. Und je dunkler der Sirup, desto stärker das Aroma.
Für feines Gebäck eignet sich der bernsteinfarbene, mild-aromatische Ahornsirup. Je rustikaler das Gebäck wird, desto stärker darf der Sirup dann auch sein.
Das heißt, für eine feine Tarte, zarte Madeleines oder Plätzchen greift man am besten zu hellem Ahornsirup
Für Müsli-Muffins, Lebkuchen oder kräftigem Nusskuchen eignen sich die intensiveren Sorten am besten.

Es war also schnell klar, was am Besten zu einer feinen Tarte Tatin passt: bernsteinfarben, mild-aromatisier Ahornsirup natürlich.
Und schon kommen in dieser Tarte Tatin wieder die köstlichsten Aromen zusammen. Äpfel und Ahornsirup – ein Traumpaar. Dazu Mandeln im Teig und als Mandelblättchen, die perfekte Ergänzung.

Ansonsten ist dieses Rezept so simpel wie es sein soll, denn die Tarte Tatin ist ja ein unperfekter Kuchen. 

Apfel mit Ahornsirup

Tarte Tatin mit Ahornsirup

 

Tarte Tatin mit Ahornsirup-Karamell

Um den Karamell herzustellen, gebe ich euch zwei Optionen mit auf den Weg.

Möglichkeit 1
Für den puren Ahornsirup-Genuss verwendet ihr nur Ahornsirup und schmort die Äpfel darin kurz an, damit sie schon etwas weich werden und rund herum mit dem köstlichen Sirup überzogen werden. So habt ihr den reinen Ahornsirup-Geschmack und das Rezept bleibt so unkompliziert, wie es nur geht.

Möglichkeit 2
Ihr stellt mit dem Ahornsirup richtigen Karamell her.
Dafür müssen wir dem Ahorsirup allerdings etwas braunen Zucker und Butter hinzufügen. Das Rezept ist dann nicht mehr ganz so puristisch und, seien wir ehrlich, auch etwas kalorienreicher und weniger gesund.
Dafür bekommt der Ahornsirup durch die Butter eine ganz neue Geschmacksdimension, das Karamell ist zäher und schmiegt sich noch stärker an die Äpfel.

Also Möglichkeit 1 ist die schnellere und gesündere Variante, ich würde sie im Alltag jederzeit bevorzugen.
Möglichkeit 2 erfordert einen extra Schritt, bringt ein paar extra Kalorien mit sich, wird aber nahezu unverschämt köstlich.
Etwas, wenn man Eindruck machen möchte oder für Gäste.

Egal, welche Variante ihr gerne ausprobieren möchtet, diese Tarte ist wirklich einen Versuch wert!

 

Tarte Tatin mit Ahornsirup
Tarte Tatin mit Äpfeln und Ahornsirup
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für eine Tarteform (24 cm)
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      Zutaten
      Für den Teig
      • 100 g gemahlene Haferflocken
      • 100 g Reismehl
      • 40 g gemahlene Mandeln
      • 30 g Kokosblütenzucker
      • 1/2 TL Zitronenschale
      • 4 EL Ahornsirup (Bernsteinfarben, aromatisch)
      • 1 Ei
      • 80 g Quark
      • 70 g Kokosöl
      Für die Äpfel
      • 180 ml Ahornsirup (Bernsteinfarben, aromatisch)
      • 3 EL brauner Zucker (optional)
      • 30 g Butter (optional)
      • 1 Vanilleschote
      • 1 g säuerliche Äpfel (z.b. Boskop, Elstar)
      • 1 Zitrone
      Portionen:
      Einheiten:
      Anleitungen
      1. Für den Teig zunächst alle trockenen Zutaten in eine Schüssel geben. Den Ahornsirup mit dem Ei und dem Quark verquirlen. Das Kokosöl schmelzen und dazugeben. Die flüssigen Zutaten vermischen und zu den trockenen Zutaten geben. Zu einem glatten Teig kneten und für 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen (wichtig, damit das Kokosöl wieder härter wird und der Teig sich gut ausrollen lässt!).
      2. Den Ofen auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Währenddessen die Äpfel schälen, halbieren und entkernen. Mit Zitronensaft einreiben.
      3. Optional für den Karamell: 180 ml Ahornsirup mit dem braunen Zucker in eine Pfanne geben und bei mittlerer Temperatur erhitzen, bis die Flüssigkeit anfängt, zu kochen. Die Butter und das Mark der Vanilleschote dazugeben und unter Rühren schmelzen. So lange köcheln lassen, bis die Masse stark schäumt, dabei ständig rühren. Den Ahorn-Karamell in eine ofenfeste und dichte Tarte-Form gießen. Die Äpfel mit der runden Seite hineinlegen. Falls ihr nur Ahornsirup verwenden möchtet, erhitzt ihr ihn einfach mit dem Mark der Vanilleschote und gießt in dann in die Tarteform.
      4. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen. Ein Stück Backpapier mit Mehl bestäuben und den Teig darauf in der Größe der Tarteform ausrollen. Mit dem Backpapier auf die Form stürzen und das Papier vorsichtig abziehen. Den Teig an den Rändern in die Form drücken. Im vorgeheizten Ofen 25 – 30 Minuten backen, bis der Teig goldbraun ist.
      5. Die Form aus dem Ofen nehmen und vorsichtig (achtung heiß) auf eine Kuchenplatte stürzen. Mit Mandelblättchen bestreuen.

      Stück Tarte Tatin mit Eis

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